Lübeck: Großfamilie streitet mit roher Gewalt – und flüchtet vor Polizei
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Am Sonnabend rückte die Polizei zu einem Einsatz in der Schönböckener Straße in Lübeck aus (Symbolbild).
© Quelle: dpa
St. Lorenz Nord. Dieser Streit hatte es in sich: Gleich mehrere Anwohner der Schönböckener Straße haben am Sonnabend (6. Mai) den Notruf gewählt. Aus einem Hochhaus würden mehrere Personen Gegenstände von den Balkonen und aus Fenstern werfen. Zudem gäbe es eine Schlägerei vor dem Haus, auch Böller oder Ähnliches seien gezündet worden. Wie sich herausstellte, handelte es sich um einen handfesten Streit innerhalb einer Großfamilie.
Gegen 19 Uhr kam es nach Angaben von Polizeisprecherin Kristin Clasen in einer Wohnung des Hochhauses zu dem Familienstreit. „Dieser Streit eskalierte in Handgreiflichkeiten und Schlägen untereinander. Nachdem sich die Parteien gegenseitig auch durch das Hochhaus auf die Straße verfolgten, stiegen aus mehreren vor dem Haus geparkten Autos einige Personen und mischten sich in den Streit ein.“ Zeugen hätten auch beobachtet, dass Gegenstände wie eine Schaufel oder etwas Ähnliches mitgeführt, jedoch nicht zum Schlagen eingesetzt worden seien.
Familienstreit in Lübeck: Frauen zogen sich an den Haaren und schrien
Clasen beschreibt, wie die Situation weiter eskalierte: „Mehrere Frauen zogen sich an den Haaren, und es wurde sich lautstark angeschrien. Mehrere lautstarke Knallgeräusche waren zu hören, und es flogen einige Gegenstände aus den Fenstern und Balkonen der oberen Stockwerke.“
Die Polizei musste jedoch nicht mehr einschreiten. „Es entfernten sich alle Beteiligten, nachdem eine unbekannte Person rief, dass die Polizei informiert sei“, sagt Polizeisprecherin Clasen.
Ermittlungen wegen gefährlicher Körperverletzungen in Lübeck
Die Beteiligten seien in unterschiedliche Fahrzeuge gestiegen oder hätten sich zu Fuß entfernt. Ein Fahrzeug konnten die eingesetzten Polizeibeamten dann doch noch dank Zeugenhinweisen ausfindig machen und nahe des Hochhauses kontrollieren. „Hier stellten die Beamten fest, dass es sich um Mitglieder der besagten Großfamilie handelte.“ Am Ende des Einsatzes zog die Polizei folgendes vorläufiges Fazit des Familienstreits: eine Sachbeschädigung an einem der beteiligten Fahrzeuge, aber auch mehrere Personen mit leichten Verletzungen wie ausgerissenen Haaren.
Das 2. Polizeirevier Lübeck ermittelt nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung, der Körperverletzung und der Sachbeschädigung bei mehreren Beteiligten.
LN