Neuer Laser im Kampf gegen Netzhautleiden
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Privat-Dozentin Dr. Yoko Miura, die Probandin Britta Lewke untersucht, leitet das Forschungsprojekt. Dr. Ralf Brinkmann vom Lübecker Uni-Institut für Biomedizinische Optik ist ebenfalls beteiligt.
© Quelle: Lutz Roeßler
Lübeck. Privat-Dozentin Dr. Yoko Miura hat das Ziel ihres Forschungsvorhabens, zwei Millionen Euro schwer, klar vor Augen: „Ich hoffe, dass wir die Anzahl der Patienten mit schweren Netzhautleiden reduzieren können. Um dies zu erreichen, ist nicht nur eine wirksame therapeutische Methode, sondern auch eine neue Methode zur Erkennung der frühen Veränderungen der Zellaktivität sehr wichtig.“ Als Erkrankungsbeispiele nennt sie die Altersbedingte Makuladegeneration (AMD) sowie die diabetische Retinopathie (DR).
Beide Erkrankungen basieren auf Stoffwechselstörungen, die sich langsam entwickeln, so dass die Verschlechterung der Sehleistungen erst spät offensichtlich wird. Oft kann dann nur noch vermindert oder gar nicht mehr behandelt werden. „Wir wollen allererste Anzeichen stoffwechselbedingter Veränderungen an der Netzhaut erfassen“, so die Fachärztin der Lübecker Uni-Augenklinik. Mit der „Fluoreszenzlebensdauer-Ophthalmoskopie“, kurz FLIO, hofft sie jetzt ein geeignetes neues Diagnostik-Verfahren zu diesem Zweck einsetzen zu können.
Flankierend soll in dem Forschungsprojekt, an dem auch Laser-Experte Dr. Ralf Brinkmann vom Uni-Institut für Biomedizinische Optik beteiligt ist, eine weitere Medizintechnik-Innovation Anwendung finden, eine erst seit kürzester Zeit erhältliche Hochleistungs-Laserdiode. „Es gibt bereits vielversprechende Ergebnisse mit unterschiedlichen Laserverfahren, die den Augenhintergrund stimulieren oder gezielt Zellen zur Regeneration anregen“, so Brinkmann. Diesbezüglich solle das neue Modell getestet werden.
Entsprechend fahren die Uni-Forscher nun zweigleisig: Im Vorhaben soll das FLIO mit und ohne Laserbestrahlung zunächst an grundlegenden biologischen Modellen studiert werden. Danach wird in einer klinischen Studie mit AMD-Risikopatienten an der Augenklinik das stoffwechsel-aktivierende Potenzial der Laserbehandlung erfasst. „Nach Abschluss könnte vielen Patienten möglicherweise wieder eine neue Perspektive gegeben werden“, hofft Miura.
mho
LN