Betrug am Geldautomat: Zwei Männer in Travemünde festgenommen
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LKA nimmt zwei Täter in Travemünde fest: Beim Skimming montieren Kriminelle Vorsatzgeräte an den Kartenschlitz des Geldautomaten, um die Kartendaten auszulesen.
© Quelle: Thomas Frey
Lübeck-Travemünde. Ermittlungserfolg bei Skimming-Fällen: Seit 2022 ermittelt das Landeskriminalamt Schleswig-Holstein (LKA) wegen zahlreicher Fälle von Skimming (Ausspähen von Kartendaten) an Postbankautomaten. „Nach langen und intensiven Ermittlungen des LKA konnten nun bei einem Einsatz am 22. März in Lübeck-Travemünde zwei Täter, die sich in einer Ferienwohnung eingemietet hatten, festgenommen werden“, sagt eine Sprecherin des LKA. Dabei handele es sich um einen 21-jährigen und einen 24-jährigen Bulgaren.
Täter in Travemünde Teil einer Betrügerbande
Gegen den 24-jährigen Mann liegt laut LKA wegen mehrerer Skimming-Taten bereits ein Haftbefehl vor. „Bei der Durchsuchung der Ferienwohnung konnte umfangreiches Beweismittel wie Skimming-Technik und Datenträger gefunden werden“, heißt es vom LKA. Der 21-jährige Bulgare wurde nach Rücksprache mit der Staatsanwaltschaft nach den Maßnahmen entlassen. „Nach den bisherigen Ermittlungen wird vermutet, dass die beiden Männer Teil einer bulgarischen Tätergruppe sind, die in ganz Deutschland mit diesem Modus Operandi aktiv ist.“
Betrug am Geldautomaten: So funktioniert Skimming
Um in den Besitz der Kartendaten zu kommen, installieren die Täter laut LKA im Karteneinschubschacht der Geldautomaten eine manipulierte Platine, die kaum zu erkennen ist. Die Kontodaten werden ausgelesen und gespeichert, ohne dass der Geldausgabeautomat beeinträchtigt und der Kunde misstrauisch wird.
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Beim Skimming wird mit einer Mini-Kamera das Tastenfeld eines Bankautomaten beobachtet. Dadurch kann die PIN von Bankkunden ausgespäht werden.
© Quelle: Fredrik von Erichsen/dpa
Um an die PIN zu gelangen, wird das Eintippen der Nummer mit einer Kamera aufgezeichnet. Oberhalb der PIN-Tastatur wird eine speziell für den Geldausgabeautomaten-Typ passende Verblendung mit einer Minikamera angebracht, die dann in der Lage ist, über einen längeren Zeitraum alle PIN-Eingaben an der Tastatur aufzuzeichnen. Mit den erlangten Daten werden Kopien von Zahlungskarten gefertigt, mit denen die Täter dann Geld von den Konten der Opfer abheben.
LKA: So können Sie sich vor Skimming schützen
Um sich vor Betrug am Geldautomaten durch Skimming zu schützen, gibt das LKA folgende Tipps:
Bewahren Sie die PIN stets getrennt von der Karte auf.
- Achten Sie darauf, dass die Eingabe Ihrer PIN nicht von anderen beobachtet werden kann. Sorgen Sie für einen ausreichenden Sicherheitsabstand zum nächsten Kunden.
- Decken Sie während der PIN-Eingabe das Tastaturfeld mit der anderen Hand oder einem Gegenstand (zum Beispiel Geldbörse, Blatt Papier) als Sichtschutz vollständig ab.
- Nutzen Sie keinen Geldausgabeautomaten, an dem Ihnen etwas ungewöhnlich erscheint, zum Beispiel angebrachte Leisten oder Verblendungen, abstehende und lockere Teile, Spuren von Kleber rund um den Kartenschlitz. Verständigen Sie in diesem Fall die Polizei.
- Kontrollieren Sie regelmäßig Ihre Kontoauszüge und wenden Sie sich bei Auffälligkeiten sofort an Ihre Bank.
- Bei dem Verdacht der Ausspähung Ihrer Kartendaten lassen Sie bitte umgehend die Karte über Ihre Bank beziehungsweise den bundesweiten Sperrnotruf unter 116 116 sperren und erstatten Sie Anzeige bei der Polizei.
LN