Ein tolles sportliches Programm auf dem Wasser, aber eine im Vergleich zu vielen anderen Jahren ausgedünnte Meile an Land: Die Travemünder Woche 2022 geht zu Ende – und hat für das nächste Jahr noch reichlich Luft nach oben, kommentiert LN-Redakteur Jens Kürbis. Doch dazu muss investiert werden.
Lübeck. Mit einem elfminütigen Zauber der Pyrotechnik geht die Travemünder Woche (TW) am Sonntag zu Ende. Das Abschlussfeuerwerk, es ist das erste seit drei Jahren. Eine alte Tradition, neu belebt – wie so vieles in diesen zehn Tagen. Nach zwei Pandemie-Jahren, der Absage 2020 und dem reduzierten Festival im Vorjahr, sollte die 133. Auflage das große Comeback der schönsten Regattawoche der Welt werden. Doch war es das wirklich? Ja. Aber nur auf dem Wasser.
1400 Seglerinnen und Segler, 25 Nationen, 550 Boote – die Zahlen stimmen. Auch wenn die Last-Minute-Absage der olympischen iQ-Foil-Surfer nervte, so Meldegelder von gut 50.000 Euro fehlten, war das sportliche Programm mit 13 Titelkämpfen und dem ersten Finale der Champions League in Deutschland erstklassig. Travemünde hat seinen Ruf als Meisterschaftsrevier eindrucksvoll bestätigt. Auch, weil der Wind mitspielte. Es war, bis auf die kurze Donnerstagsflaute, wunderbares Segeln.