Coronavirus-Krise

Vorbild Italien: Freitag erklingt in Lübeck Musik von Balkonen und aus Fenstern

Werden auch am Freitag die Fenster öffnen und Musik für alle machen: Helga Reihl und Todd Harrop.

Werden auch am Freitag die Fenster öffnen und Musik für alle machen: Helga Reihl und Todd Harrop.

Lübeck. Solidarität zeigen, mutig sein, Freude verbreiten: Das können die Lübecker am 20. März um 18 Uhr. Dann nämlich sind sie aufgerufen, auf die Balkone ihrer Häuser zu treten, Fenster und Türen zu öffnen und Musik zu machen. Singen, ein Instrument spielen oder beides, Pop, Klassik, Jazz, Rock – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt. Jeder singt oder spielt das, worauf er Lust hat, sagt Helga Reihl, eine der Initiatorinnen: „Es geht einfach darum, rauszugehen, sich zu zeigen, etwas Schönes zu teilen, sich zu trauen und anderen und sich selbst damit Mut zu machen.“

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Über die Musik miteinander in Kontakt kommen

Denn die Tatsache, dass das öffentliche, aber vor allem das soziale Leben auch in Lübeck nahezu stillsteht, ist für viele Menschen eine riesige Herausforderung. Nicht nur logistisch, auch emotional. Die menschlichen Begegnungen fehlen. „Die Aktion ermöglicht, miteinander Kontakt zu haben, ohne sich räumlich zu nah zu kommen“, sagt Helga Reihl. Es ist ein Zeichen der Solidarität mit all denen, die derzeit nicht raus können oder dürfen.

Vorgemacht haben das die Menschen in Italien. Dort gilt bereits und noch bis zum 3. April eine Ausgangssperre wegen des Coronavirus. Um gegen die Sorgen, die Ängste und die Langeweile daheim anzukämpfen, singen und musizieren viele Menschen dort bei geöffneten Fenstern. Zu den Balkon-Konzerten verabreden sie sich online unter dem Hashtag #flashmobsonoro.

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Eine gute Nachricht in diesen Tagen der Unsicherheit

Auch Helga Reihl will sich am Freitag mit ihrem Saxofon auf ihren Balkon in St. Jürgen stellen. Was sie spielt, weiß sie noch nicht. Wichtig sei ohnehin nur: Es soll Spaß machen. Es soll wie eine gute Nachricht wirken in diesen Tagen der Sorgen und Unsicherheiten. Sie und ihre Mitstreiter hoffen, dass ganz viele Menschen bei der Aktion am Freitag mitmachen. Oder überhaupt ihrem Beispiel folgen – schließlich könne man sich auch unabhängig von dem Termin an jedem beliebigen Tag zu jeder anderen Tageszeit einfach mal auf den Balkon stellen, musizieren und so ein bisschen Freude in die Nachbarschaft tragen.

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Von Christina van Zwol

LN

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