Groß Pravtshagen. Ganz langsam fährt der Hubwagen hoch. Nach einer knappen Minute hat er sein zehn Meter hohes Ziel erreicht. Es ist das Storchennest in Groß Pravtshagen nahe Grevesmühlen, wo am Sonnabend Anwohner Jens Broose und der den Weißstorchbestand in Nordwestmecklenburg ehrenamtlich betreuende Ulf Bähker mit Forke und Spaten das Nest von Gras, Getreide und teilweise Sand befreien.

Etwas mehr als zehn Minuten dauert es, dann ist das Nest in einem Zustand, in dem sich der Storch wohlfühlt und Jungen aufziehen kann. Beides war in den letzten beiden Jahren scheinbar nicht mehr der Fall. Geboren wurden zwar 2020 und 2021 noch jeweils vier Störche auf diesem Horst, überlebt hatte von den Jungstörchen aber keiner mehr. Grundstückseigentümerin Heike Richter brach es fast das Herz, als zwei von ihnen tot auf dem Boden lagen, nachdem sie wohl von den Altstörchen aus dem Nest geworfen worden waren. Die anderen fraßen die Elterntiere scheinbar selbst auf.