Nach Tumulten vor Kreistag in Grevesmühlen: Polizei leitet Strafverfahren ein
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Vor der Malzfabrik in Grevesmühlen haben am Donnerstag mehrere hundert Menschen gegen eine geplante Flüchtlingsunterkunft im Gewerbegebiet von Upahl protestiert.
© Quelle: Malte Behnk
Grevesmühlen. Beim Kreistag am Donnerstag ging es um eine neue Flüchtlingsunterkunft, die in Upahl bei Grevesmühlen entstehen soll.
In zwei Fällen ermittelt die Polizei wegen Verstoßes gegen das Sprengstoffgesetz und je einmal wegen schweren Hausfriedensbruchs und Verstoß gegen das Versammlungsgesetz, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag. Die Zahl der Tatverdächtigen sei noch nicht geklärt, hieß es. So werde unter anderem noch Filmmaterial ausgewertet, zudem müssen Zeugen befragt werden.
Grevesmühlen: Rund 700 Menschen protestierten vor Kreisverwaltung
Anlass der Ermittlungen war eine Protestversammlung mit rund 700 Menschen, aus der heraus Teilnehmer versuchten, gewaltsam in den Kreistagssaal zu kommen. Etwa 120 Beamte mussten die Kreistagsteilnehmer abschirmen und verhinderten dies bei aufgeheizter Stimmung. Einzelne hätten mit Vermummungen gegen das Versammlungsrecht verstoßen, Andere sollen Pyrotechnik und Nebeltöpfe geworfen haben.
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Der Kreistag hatte auf seiner Sondersitzung am Abend dann dem Bau der Flüchtlingsunterkunft Upahl zugestimmt. Dort sollen bis zu 400 Menschen in einem Containerbau auf einem Kreis-Grundstück in einem Gewerbegebiet untergebracht werden. Der Bau soll im März beginnen. Kritiker bemängelten, dass die Flüchtlinge zu weit außerhalb einer Stadt und damit vieler Anlaufstellen in einem kleinen Dorf untergebracht werden sollen.