Simson und Co. in Gadebusch: 900 Fahrzeuge und 2000 Besucher beim Oldtimertreffen
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Mehr als 2000 Besucher kamen zum Simsontreffen nach Gadebusch.
© Quelle: Maik Freitag
Gadebusch. Der Kult um Simson-Mopeds hält auch mehr als 30 Jahre nach dem Ende der DDR an. Fast 900 Fahrer von Zweirädern der Kultmarke kamen mit ihrem Habicht, Schwalbe, Spatz oder S 51 zum am 19. Simson-Treffen. Insgesamt lockte das Spektakel 2000 Gäste an.
Minutenlang rollte die Karawane am Sonnabendvormittag durch Gadebusch. Blauer Dunst aus Zweitakt-Gemisch ließ fast ganz Gadebusch mit dem typischen Benzingeruch erfüllen, als die gut 900 Mopeds und Motorräder der Marke Simson und ETZ sich um 10 Uhr in Bewegung setzten und durch Gadebusch, nach Neu Bauhof und später nach Rögnitz aufbrachen. An der Ausfahrt nahmen auch Zweiradfans aus Lübeck und Hagenow sowie weiteren Orten teil.
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Mehr als 900 Zweiräder nahmen am 19. Simsontreffen teil.
© Quelle: Maik Freitag
Die schönsten Umbauten wurden ausgezeichnet
Nach einem Mittagessen auf der Hälfte der Strecke im Rögnitzer Dorfpark ging es schon wieder zurück. Auf dem Gadebuscher Ausstellungsgelände der Firma Abrahams Reinigungsdienst erwarteten bereits Hunderte Besucher die Ankommenden und stürzten sich wenig später zur Begutachtung auf die Zweiräder.
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Endlich gefunden: Originale Lampenmarken für die MZ ES.
© Quelle: Maik Freitag
Für Christian Rogmann war allerdings der Teileverkauf zunächst wichtiger. „Ich habe eine ES und suche die Lampenmarken. Und tatsächlich habe ich sie gefunden“, erzählte der frühere Parchimer und jetzt in Glinde lebende Besitzer einer MZ ES.
Massenhaft Teile von einem Schrotthändler geerbt
Angeboten hatte die der Wismarer Heiko Seidler. Der hatte vom einem Schrotthändler massenhaft Teile der ehemaligen DDR-Mopeds geerbt und verkauft sie nun seit vier Jahren. „Ich glaube, ich habe eigentlich alles. Schwer wird es allerdings bei Dingen für den SR 1 oder 2 sowie der AWO. Die Teile sind sehr begehrt und oft nicht mehr zu finden“, erzählt der 67-Jährige. Christian Rogmann hingegen hatte Glück und erstand die beiden Original-Marken für 15 Euro. „Das ist völlig in Ordnung“, sagte er.
Während sich die einen am Leistungsprüfstand Auskunft über die Kraft ihrer Mopeds holten oder einen Motorblock von 3,5 Kilogramm Gewicht so lange wie möglich in die Luft hielten, bewertete eine Jury zunächst die originalsten Mopeds und die am besten umgebauten. Erstgenannte Wertung gewann der Lübecker Dominik Borchardt mit einer fast 60 Jahre alten Schwalbe. „Ich habe mir erst im vergangenen Jahr diese Schwalbe aus dem Jahr 1964 gekauft. Nur in dem Jahr wurde sie in oranger Farbe hergestellt. Der kleine Kindersitz ist ebenfalls original“, erzählt Dominik Borchardt.
Den schönsten Umbau präsentierte Mike Bauer
Zwei Jahre Umbauzeit steckte hingegen im Gefährt von Zerspanungsmechaniker Mike Bauer. Zahlreiche Teile anderer Fabrikate machten seinen Umbau zum aufwendigsten und besten, befand die Jury. „Da steckt schon etwas Arbeit drin. Schön, dass ich gewonnen habe“, freute sich der 44-Jährige.
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Er präsentierte den schönsten Umbau: Mike Bauer aus Lüdersdorf.
© Quelle: Maik Freitag
„Schwester Agnes“ mit ihrer Schwalbe war auch dabei
Als „Schwester Agnes“ mit einer schneeweißen Schwalbe kam anschließend Dajana Kreutzfeldt aus Pogez zur Ausstellung gefahren. „Eigentlich bin ich Friseurin, aber die Schwalbe habe ich vergangenes Jahr zum 40. bekommen und das Schwesternkleid passt super dazu“, erzählt „Schwester Agnes“.
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Sie kamen in originaler DDR-Kleidung: Jenny Teer aus Schwerin, Tom-Luca Bruck aus Demen und Dajana Kreutzfeldt aus Pogez.
© Quelle: Maik Freitag
Zu ihr gesellten sich die Schwerinerin Jenny Teer mit einer FDJ-Bluse und dem originalen Rock dazu. „Das ist noch der originale DDR-Stoff“, erzählte sie. Tom-Lucas Bruck aus Demen hingegen erschien in einem Anzug der DDR-Grenztruppen. Sie alle zeigten die schönste DDR-Kleidung.
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„Was soll ich denn zu dem Tag heute sagen? Mehr geht nicht!“, äußerste sich Chef-Organisator Jörg Abraham während der Veranstaltung. „Es sind so viele Menschen und Mopeds hier, dass wir nicht mal das Traktor-Geschicklichkeitsfahren austragen können, da der Traktor nicht bewegt werden kann. Es ist einfach kein Platz“, erzählte Abraham.
„In diesem Jahr passte alles. Das Wetter spielte mit. Die Leute hatten Bock, nach draußen zu gehen. Die Ausfahrt war super und jetzt hier auf dem Firmengelände wird noch ordentlich gefeiert und geschaut“, freute sich der Chef des Gadebuscher Simsonclubs.