Vor dem Landgericht Lübeck ging die zweite Auflage des Verfahrens gegen einen heute 25-jährigen Iraker zu Ende. Der Bundesgerichtshof hatte das erste Urteil aufgehoben. Warum der Mann jetzt wegen Mordes und nicht nur wie im ersten Prozess wegen Totschlags verurteilt wurde.
Lübeck/Gremersdorf. Es war doch Mord. So jedenfalls sehen es die fünf Richter der III. Großen Strafkammer des Landgerichts Lübeck. Sie verurteilten einen jungen Iraker zu lebenslanger Haft. Der junge Mann war angeklagt, im Februar 2019 seine Freundin, eine damals 28-jährige Iranerin, mit etlichen Messerstichen getötet zu haben. Dafür war er in einem ersten Prozess wegen Totschlags verurteilt worden. Dagegen hatten Angehörige der Frau als Nebenkläger sowie die Staatsanwaltschaft erfolgreich Revision vor dem Bundesgerichtshof eingelegt.
Der verwies das Verfahren zur erneuten Verhandlung an eine andere Strafkammer, in diesem Fall die III. Große Strafkammer des Landgerichts Lübeck. Über Monate rollten die Richter die Tat noch einmal von vorne auf und bewerteten sie rechtlich neu. Mit dem Ergebnis einer viel höheren Strafe und eines schwerwiegenderen Tatbestands.
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