Großfeuer in Strandkorb-Outlet
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Ein Strandkorb-Outlet ging in der Nacht in Flammen auf.
© Quelle: Janke-Hansen
Hemmelsdorf. Brandgeruch hängt am Vormittag über der alten Scheune an der Seestraße. Im Metalldach klaffen große Lücken. Bei der Suche nach Brandnestern hatte die Feuerwehr die Platten weggerissen. Wo einst Strandkörbe auf neue Eigentümer warteten, liegt nun nur noch Schutt. „Es ist traurig, die Scheune gehört unserer Familie seit Generationen“, sagt Elke Kruse.
Vor allem ihr 93-jähriger Vater sei von der Nachricht des Feuers sehr mitgenommen. Elke Kruse konnte mit Mann und Sohn rechtzeitig aus der ans Geschäft grenzenden Wohnung nach draußen flüchten. Die Familie sei durch lautes Knallen wach geworden. „Mein Sohn fragte noch, schießt da einer?“ Für sie ist klar: „Das war Brandstiftung.“
Das steht auch für Geschäftsinhaber Tilman Christians fest, der in der Nacht aus der Nordheide nach Hemmelsdorf fuhr, als er von dem Feuer hörte. „Wir haben hier unser Outlet, die Strandkörbe stellen wir in Lüneburg her.“
Kurz vor 3 Uhr waren die Einsatzkräfte alarmiert worden. Von den neben der Scheune stehenden Strandkörben hatten sich die Flammen laut Feuerwehrsprecher Dirk Scharbau über das am Haus rankende Efeu bis unter das Metalldach und in den Giebel gefressen. Brandstiftung gilt auch etlichen Rettern als wahrscheinlich, „die Dinger werden sich ja nicht selbst angezündet haben“, hieß es am Morgen aus Kreisen der Wehr.
Bis auf Groß Timmendorf – sie war laut Einsatzleiter Thomas Scharbau die Notreserve für etwaige andere Einsätze – wurden alle Wehren der Gemeinde alarmiert. Zudem die Scharbeutzer mit ihrer Drehleiter, die Ratekauer, die Offen- und Ovendorfer sowie die Technische Einsatzleitung für die Logistik des Kreises mit Mitgliedern aus Bad Schwartau und dem ganzen Kreis.
„Einsatzleiter Innenangriff für Einsatzleiter kommen“, sagte Gemeindewehrführer Thomas Scharbau wiederholt, doch der Funk funktionierte offenbar nicht so, wie er sollte. „Das sind Kinderkrankheiten“, sagte Timmendorfs kürzlich gewählter Gemeindewehrführer am Mittag nach dem Einsatz. Die Handhabung der neuen Funkgeräte müsse sich erst einspielen. Mit seinem ersten Großeinsatz in dieser Funktion zeigte sich Thomas Scharbau sehr zufrieden und zog ein positives Fazit: „Wir haben die richtigen Maßnahmen ergriffen. Es hat alles super geklappt.“ Die Seestraße war während der Dauer der Löscharbeiten bis etwa 6.30 Uhr voll gesperrt.
Die Kriminalpolizei in Bad Schwartau leitet nun die Ermittlungen. Auch ein Brandmittelspürhund war im Einsatz. Die Fahnder bitten Zeugen, denen im Zeitraum von Freitag 2.45 bis 3 Uhr verdächtige Personen oder Fahrzeuge an der Seestraße aufgefallen sind, sich mit der Kripo Bad Schwartau unter Telefon 04 51/22 07 50 in Verbindung zu setzen.
jhw
LN