Grube: Laienspielgruppe bring Jedermann-Drama auf die Bühne
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Laienspielgruppe führt „De Düdesche Slömer“ in der Gruber Kirche auf.
© Quelle: Peter Mantik
Grube. Nach vier Jahren Pause ist es wieder soweit. Die Gruber Laienspielgruppe führt am Sonntag, 26. März, um 18 Uhr die Nachdichtung des norddeutschen Jedermann-Dramas „De Düdesche Schlömer“ in der Jürgen-Kirche in Grube auf. Vor 35 Jahren wurde in Erinnerung an das Meisterwerk aus dem 16. Jahrhundert erstmalig dort Theater gespielt. Mittlerweile gibt es viele Jedermann-Versionen, eine der bekanntesten Aufführungsstätten sind die Salzburger Festspiele.
„De Düdesche Slömer“ wurde 1584 vom Gruber Pastor und Dichter Johannes Stricker verfasst. Es beschreibt das üppige, wollüstige und gottlose Leben eines holsteinischen Junkers, der im Verlauf dieser spätmittelalterlichen Geschichte geläutert wird. Am Ende tritt er als reumütiger Sünder auf, der seine Fehler einsieht und somit Gottes Gnade erlangt. Das vom lutherischen Gedankengut geprägte Werk setze sich sozialkritisch mit dem Adel und der Kirche auseinander und habe bis heute nichts an seiner Aktualität eingebüßt, heißt es in der Ankündigung.
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Mit dieser Gruppe begann 1988 die Aufführung des Jedermann-Dramas in Grube.
© Quelle: Anja Nölting
Gründungsmitglied fungiert als Regisseurin
Anja Nölting war Gründungsmitglied und 1988 als Engel auf der Bühne vor dem Altar mit dabei. Wie Volker Langbehn und Organistin Inge Preuss gehört sie zu denen, die seit Beginn bis heute zu den Akteuren gehören. Damals noch Schauspielerin, ist Anja Nölting seit 2010 als Regisseurin verantwortlich. „Die erste Gruppe spielte bis 2006. Dann ging es erst einmal nicht weiter. Doch das durfte nicht sein“, erklärt sie ihren Ansporn, damals mit einer neuen, 17 Personen starken Gruppe zu starten.
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Das ist die Gruber Laienspielgruppe, die nach vierjähriger Pause 2023 wieder vor dem Altar in der Kirche steht.
© Quelle: Anja Nölting
Im Januar haben sie jetzt wieder begonnen, die Texte einzustudieren. Nölting erläutert dazu: „Es ist eigentlich immer nur ein Auffrischen. Diesmal war aber die Pause etwas länger.“ Ihr liege die Aufführung am Herzen, betont Anja Nölting: „Der Jedermann gehört einfach nach Grube.“
Strickers Original sorgte seinerzeit in Grube für einen Skandal. Der Pastor habe damals Grube verlassen müssen, wurde aus der Kirche geworfen und fristete fortan sein Dasein als Armenprediger in Lübeck. Auch diese Aspekte will die Spielgruppe nicht in Vergessenheit geraten lassen.
Hier gibt es die Karten für den Jedermann-Abend
Die Gruber Laienspielgruppe hält nunmehr die Tradition des literarisch bedeutsamen Stoffes in plattdeutscher Sprache weiter aufrecht. Karten gibt es für zwölf Euro beim Tourismus Service in Grube und in Dahme, bei der Postagentur Spahrbier und in der Gärtnerei Langbehn. An der Abendkasse sind sie für 15 Euro erhältlich.
LN