Pflegeeltern aus Ratekau starten Spendenaufruf
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Die Pflegeeltern Heike und Matthias Steinebach, Gabriele und Hans-Jürgen Roks sowie Anja und Hans Kemeny (v. l.) wollen, dass ihre Pflegekinder bei ihnen aufwachsen können.
© Quelle: Wolfgang Maxwitat
Ratekau. Sie haben über Monate für ihre vietnamesischen Pflegekinder gekämpft. Dass die drei Mädchen und ihr Bruder in Deutschland bleiben dürfen, haben sie erreicht. Nun geht es für die drei Elternpaare aus Ratekau vor dem Familiengericht darum, dass die Kinder auch bei ihnen aufwachsen können. Es werden hohe Anwaltskosten auf sie zukommen. Daher haben die Pflegeeltern einen Spendenaufruf auf der Internet-Plattform gofundme.com gestartet.
Fast 8000 Euro sind bereits aufgelaufen. Die drei Paare aus Ratekau haben einen Fachanwalt für die Thematik Familienrecht und Pflegekinder eingeschaltet, damit die Kinder im Alter von drei, vier, acht und zwölf Jahren nicht nach Vietnam geschickt werden. Die Kinder wurden im vergangenen Oktober Zeugen, wie der Vater die Mutter in dem von ihnen geführten Asia-Imbiss in Bad Schwartau so schwer prügelte, dass sie an ihren Verletzungen starb. Der Mann ist inzwischen zu einer zehnjährigen Haftstrafe verurteilt worden.
Anwalt vertritt Pflegefamilien vor dem Familiengericht
Die Kinder sollten Deutschland danach verlassen. So hatte es die zuständige Behörde des Kreises Ostholstein zunächst entschieden. Dagegen setzten sich die Pflegeeltern zur Wehr. Sie starteten unter anderem eine Online-Petition. Landrat Timo Gaarz (CDU) traf Mitte vergangener Woche eine Einzelfallentscheidung. Er kassierte die Entscheidung seiner Behörde, den Antrag auf eine Rückführung der Pflegekinder nach Vietnam, ein.
Dafür, dass ihr Anwalt ihnen beim Gespräch mit dem Landrat zur Seite stand, sowie für die Antragstellung des Verbleibs, Entziehung der Vormundschaften aus dem Jugendamt und Entziehung des Sorgerechts des inhaftierten Vaters seien mehrere tausend Euro aufgelaufen, sagen die Pflegeeltern. „Jetzt müssen vor dem Familiengericht drei Einzelverfahren durchgeführt werden, da die drei Kinder unterschiedliche Elternteile haben“, erklärt ihr Sprecher Hans Kemeny.
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Die Pflegeeltern möchten als Gemeinschaft zusammenstehen, allen drei Familien soll bei der Bewältigung der finanziellen Herausforderung geholfen werden. „Wir wollen den vier äußerst liebenswerten Kindern eine würdevolle Zukunft in Deutschland geben. Eure Großzügigkeit und Unterstützung sind von unschätzbarem Wert, und wir sind dankbar für jede Spende, die dazu beiträgt, dass die Kinder bei uns Pflegefamilien dauerhaft verbleiben dürfen“, schreiben die Eltern auf der Plattform gofundme.com.
LN