Was im Volksmund „Schnitzel-Krise“ genannt wird, ist für Ostholsteins Bauern ein existenzbedrohendes Phänomen. Immer mehr Unternehmer stellen die Schweinehaltung ein. Auch ein Züchter aus Cashagen ist ratlos, wie es weitergehen soll. Warum es die Schweinehalter und -züchter derzeit so schwer haben.
Ostholstein.Es quiekt und grunzt in den Ställen von Gustav Lange-Schwartz und seiner Familie in Cashagen (Gemeinde Ahrensbök). Gerade einmal zwei Tage sind die kleinen Ferkel alt, die unter einer Rotlichtlampe aufgeregt hin- und herlaufen und immer wieder den Weg an die Zitze der Mutter suchen. „Vier Wochen bleiben sie bei der Sau“, erklärt der Schweinezüchter. Dann geht es für acht Wochen in die Ferkelaufzucht, bevor die Tiere schließlich in den Maststall wechseln. „Rund 100 Tage werden sie dort gemästet und dann verkauft“, sagt er.
Insgesamt 400 Sauen hat die Familie, dazu kommen aktuell rund 1000 Ferkel. Doch das Geschäft mit den Schweinen wird immer schwerer – auch für die Züchter und Halter in Ostholstein. „Vor zwei Jahren gab es zwei Euro pro Kilo Schlachtgewicht, die letzten Monate waren es nur 1,20 Euro“, berichtet Lange-Schwartz. Wenn die Tiere den Hof verlassen, wiegen sie etwa 125 Kilo. Stelle man die Kosten dagegen lohne das Geschäft nicht mehr. „Wir zahlen bei jedem Schwein drauf.“ Dazu kommt: Werden die Tiere wegen Corona auf den Schlachthöfen verspätet abgeholt, werden sie zu schwer und es gibt Preisabzüge.