Sparkasse Holstein gibt Standort-Garantie für alle 34 Filialen bis 2030
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Der Vorstand der Sparkasse Holstein (v. l.): Michael Ringelhann, Silke Boldt, Thomas Piehl und Joachim Wallmeroth.
© Quelle: Sebastian Rosenkötter
Eutin. Die Sparkasse Holstein blickt trotzt Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise und enormer Inflation auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2022 zurück. Die Bank hat zahlreiche Neukunden gewonnen und jetzt gleich mehrere gute Nachrichten im Gepäck. Der Vorstandsvorsitzende Thomas Piehl betonte während der Jahrespressekonferenz: „In den nächsten zwei Jahren werden wir nichts an den Girokontogebühren verändern. Wir haben da keinerlei Pläne.“
Sparkasse Holstein: Nie mehr kostenfreies Girokonto
Zugleich machte er klar, dass die Zeit der kostenfreien Konten nicht mehr zurückkommen werde, ganz gleich, wie sich der Zinssatz entwickele. Vielmehr gehe es um faire Preise für die einzelnen Angebote der Sparkasse Holstein. Interessant ist, dass die Kunden der Sparkasse immer seltener auf Bargeld setzen. Laut Joachim Wallmeroth, stellvertretender Vorstandsvorsitzender, gab es zwischen 2018 und Anfang 2023 einen Rückgang um rund zehn Prozent. „Das Nutzungsverhalten verändert sich. Es gab einen richtigen Sprung.“ Derzeit liege der Bargeld-Anteil gegenüber der Zahlung mit Karte bei 40 Prozent.
Zahl der Geldautomaten wird reduziert
Dass immer weniger Bargeld nachgefragt wird, ist ein Grund, warum die Zahl der Geldautomaten reduziert wird. Auch die Zahl der Sprengungen von Automaten spielt eine Rolle. Es sei sicherer, diese nicht unter Wohnungen zu betreiben, sondern eher in Supermärkte zu integrieren. Wie viele Anlagen wegfallen, ist noch offen.
So viel Geld will die Sparkasse investieren
Insgesamt betreibt die Sparkasse Holstein nach mehreren Schließungen in den vergangenen Jahren noch 34 Filialen zwischen Hamburg-Bergedorf und Burg auf Fehmarn. All diese sollen bis mindestens 2030 erhalten bleiben, wie der Vorstand versicherte. Zugleich sollen in den kommenden vier Jahren rund 100 Millionen Euro in die Modernisierung von Gebäuden investiert werden. Unter anderem ist in 2023 der Umbau der Hauptstelle in Bad Oldesloe eingeplant. „Wir haben 6996 neue Kunden in 2022 gewonnen. Das ist eine klare Bestätigung für unsere attraktiven Filialen“, befand Vorstandsmitglied Michael Ringelhann. Weiter führte er aus, dass die Immobilien-Offensive sowohl Neubauten als auch energetische Sanierungen vorsehe.
So viel Geld hat die Sparkasse Holstein
Generell stehe die Sparkasse Holstein aus wirtschaftlicher Sicht gut dar: Im Jahr 2022 stieg die Bilanzsumme auf knapp neun Milliarden Euro – ein Zuwachs von etwa 700.000 Euro. Das Kundenkreditvolumen betrug 6,87 Millionen Euro, was knapp zehn Prozent mehr sind als im Vorjahr. „Somit hat die Sparkasse ein Betriebsergebnis vor Bewertung von 90,6 Millionen Euro“, heißt es im Jahresbericht. In 2021 waren es 65,4 Millionen Euro. Für 2023 rechnet der Vorstand mit einem ähnlichen Ergebnis.
Zahl der Girokonten wächst
Merklich übertroffen wurde die avisierte Zahl von 186.000 Girokonten zum Stichtag 31. Dezember 2022. Sie lag bei 190.750. Davon entfielen 1981 auf Menschen, die aus der Ukraine geflüchtet sind und in den Kreisen Ostholstein und Stormarn untergebracht wurden. Dieser positive Trend scheint sich auch in den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres fortzusetzen. Der Bestand ist in diesem Zeitraum um 1111 Konten gestiegen, was der Vorstand auf seine Marktstrategie zurückführt.
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Neues Angebot für Firmen
Neu ist seit dem 1. März ein deutlich umfangreicheres Firmenportal. Unternehmer sowie Vereine können ab sofort rund um die Uhr auf ihre Finanzen zugreifen. Aus Sicht von Joachim Wallmeroth ist das sogenannte Mittelstands-Banking auch deshalb ein digitaler Quantensprung.
So viele Zinsen gibt es
Einen Sprung machten zuletzt auch die Zinsen. Während Kredite teurer wurden, bekommen Sparer wieder mehr Zinsen für ihr Geld. So gibt es für das Geldmarktkonto ab dem 6. März 0,7 Prozent Zinsen. Beim Anlagekonto sind es 2,1 Prozent (bezogen auf zwei Jahre). „Ich finde gut, dass der Zins zurück ist. Er ist ein Ausdruck, dass Geld einen Wert hat“, sagte Thomas Piehl. Zugleich empfahl der Vorstand geschlossen, dass Privatpersonen in Aktien investieren sollten. Insbesondere im Jahr 2022 habe es gute Einstiegskurse gegeben. Zugleich seien viele Verbraucher aufgrund der vielen Krisen und des Krieges verunsichert gewesen, was zu weniger Geschäften in dem Bereich geführt habe.
LN