Wettrutsch-Meisterschaft in der Ostseetherme
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Hauptsache schnell: Bei der Wettrutsch-Meisterschaft in der Ostsee-Therme Scharbeutz stürzten sich 194 Starter aus ganz Deutschland in die Röhre der großen Rutsche.
© Quelle: Louis Gäbler
Scharbeutz. Für Marketing-Assistentin Silke Muuß und ihre Kollegin Anja Andrezejewski wurde der Sonnabend zum langen Arbeitstag. Die beiden Mitarbeiterinnen der Scharbeutzer Ostsee-Therme hatten die „22. Deutsche Meisterschaft im Wettrutschen“ seit Oktober 2018 organisiert – nun mussten sie noch einmal in aller Frühe loslegen. Ab 7 Uhr wurde das Spaßbad geschmückt, Zeitnehmer und Kameras aufgestellt, der Info-Point für die Welcome-Pakete eingerichtet und dem DJ ein trockener Platz für sein Mischpult zugewiesen. „Jede Menge Arbeit“, so Silke Muuß, die für die Organisation des Spektakels verantwortlich zeichnet.
Ab 8.45 Uhr strömten bereits die ersten Teilnehmer, die sich für diesen Wettbewerb angemeldet hatten, in die Halle. Insgesamt wurden es im Laufe des Vormittages 194 Starter aus ganz Deutschland. Unter ihnen war mit der weitesten Anreise Christoph Feiding, der extra für die Wettrutsch-Meisterschaft aus München gekommen war. Er ging mit der Nummer 159 an den Start. „Ich bin ein riesiger Fan des Spektakels und war schon oft dabei“, so Feiding. Auch dieses Mal schickte er sich an, den aktuellen Bahnrekord (17,819 Sekunden, aufgestellt 2018) zu knacken. Es gelang jedoch nicht.
Damit alles in geordneten Bahnen verlief, benötigten die Männer, Frauen und Kinder vor ihrer rasanten Fahrt durch die „Green Mamba“ Startnummern – und die gab es von Anja Andrezejewski am Info-Point. Mit wasserfestem Filzstift zeichnete sie die Ziffern groß und deutlich auf den rechten Oberarm. „Rechts, weil die Teilnehmer so am besten von der Kamera und den Zeitnehmern erfasst werden können“, erklärt Anja Andrezejewski.
Einzelstarter und Gruppen
Die 194 Teilnehmer starteten in vier Gruppen: Männer bis 79,9 Kilogramm, Männer über 80 Kilo, Frauen und Kinder (7 bis 12 Jahre). Neben den vielen Einzelstartern hatten sich bei Silke Muuß aber auch wieder diverse Gruppen angemeldet: darunter die Rutschgranaten, die Kieler Sprotten, die Rutschfreunde und die Glitschis. Silke Muuß: „Von denen scheut keiner die manchmal doch recht weite Anreise an die Ostsee.“ Die Fans kommen unter anderem aus Flensburg, Hamburg, München, Braunschweig und natürlich aus Ostholstein.
Sie alle eint ein einziges Ziel: möglichst schnell durch die „Green Mamba“ zu kommen. Die Röhre ist 145 Meter lang und hat einen Durchmesser von 120 Zentimetern. Während bei den Männern das Gewicht zählt, rutschen Mädchen und Frauen unabhängig von Gewichtsgruppen. Das Mindestalter bei Kindern beträgt sieben Jahre. Die schnellsten Teilnehmer sind bis zu 43 Kilometer pro Stunde unterwegs. Die „Profis“ rutschen übrigens nur auf den Schulterblättern und einer Hacke – das tut zwar weh, bringt aber schnelle Zeiten. Letztlich zählt ja jede Tausendstel Sekunde.
Die Ergebnisse 2019
Geknackt wurde der bestehende Bahnrekord nicht:
Jungen und Herren bis 79,9 Kilo
1. Manuel Haering, Lübeck
2. Alexander Dieckow, Rostock
3. Jan Amelsberg, Dassel
Jungen und Herren ab 80 Kilo
1. Patrick Hanke, Bochum
2. Andreas Köhnke, Hamburg
3. Jens Niedermeyer, Hanhofen
Mannschaft:
1. Speedrutscher
2. Rutsch-Freunde
3. Rutsch-Granaten
Damen
1. Kristin Schwarz, Bielefeld
2. Kathrin Obermann, Frankenberg-Schwennenz
3. Johanna Reim
Jungen 7 – 12 Jahre
1. Lenius Köhnke, Hamburg
2. Phillipp Wollschläger
3. Luca Mandtler, Espelkamp
Mädchen 7 – 12 Jahre
1. Mia Pacha, Witten
2. Cassandra Paulfranz, Berlin
3. Cara Bruns
Mannschaft
ESG Bad Schwartau
Nach dem Spektakel ist vor dem Spektakel: Für die Ostsee-Therme beginnen schon bald die Vorbereitungen für die 23. Scharbeutzer Wettrutsch-Meisterschaft – die soll dann am 21. März 2020 stattfinden.
Louis Gäbler