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Norderstedt

Prozess um sexuellen Missbrauch: Was geschah vor 23 Jahren?

Der Angeklagte vor dem Amtsgericht Norderstedt mit seinem Verteidiger Jens Hummel (links). Der Mann soll vor fast 23 Jahren einen damals Zwölfjährigen vergewaltigt haben.

Der Angeklagte vor dem Amtsgericht Norderstedt mit seinem Verteidiger Jens Hummel (links). Der Mann soll vor fast 23 Jahren einen damals Zwölfjährigen vergewaltigt haben.

© Quelle: Burkhard Fuchs

Das Amtsgericht Norderstedt muss klären, ob ein heute 54 Jahre alter Mann vor 23 Jahren einen zwölf Jahre alten Jungen vergewaltigt hat. Was den Prozess so schwierig macht.

Burkhard Fuchs
 

Norderstedt. Der Prozess wegen schwerem sexuellen Missbrauchs an einem zwölf Jahre alten Jungen sollte eigentlich am dritten Verhandlungstag mit dem Urteil zu Ende gehen. Doch nun will das Amtsgericht Norderstedt unter dem Vorsitz von Richter Jan Willem Buchert Anfang April noch einmal den Hauptbelastungszeugen hören. Der ist heute 34 Jahre alt und lebt in der Schweiz. Der Mann hat die mutmaßliche Vergewaltigung im September 2000 erst Weihnachten 2019 bei der Polizei in Norderstedt angezeigt. Auch die Sachverständige aus Stuttgart, die in ihrem Gutachten die Erinnerung des Opfers an die Tat für glaubwürdig erachtete, soll dann erstmals vor Gericht aussagen. Ein Befangenheitsantrag gegen sie wies Richter Buchert als „unbegründet“ zurück.

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