Noch immer sind Frauen in politischen Gremien in der Unterzahl. Das soll sich mithilfe der hauptamtlichen Gleichstellungsbeauftragten im Kreis ändern. Am 1. März laden sie zu einem digitalen Austausch. Was dort besprochen wird.
Bad Segeberg. Dass Frauen immer noch weniger als ihre männlichen Kollegen verdienen, ist zwar besser geworden, in vielen Berufen aber kann von Gleichberechtigung noch keine Rede sein. Doch wie sieht es auf dem politischen Parkett aus? Sind Frauen tatsächlich in der Politik angekommen? Oder ist es mehr Schein als Sein? Den Frauenanteil bei der Kommunalwahl im nächsten Jahr deutlich zu erhöhen, haben sich die Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Segeberg auf die Fahne geschrieben. Unterstützt werden sie dabei von erfahrenen Politikerinnen unterschiedlicher Parteien und Wählergemeinschaften aus der Landes-, Kreis- und Kommunalebene, die auf einem ersten überregionalen digitalen Netzwerktreffen am 1. März Mut machen wollen, es ihnen gleichzutun.
Von einer Gleichberechtigung auf dem politischen Parkett ist Deutschland auch nach 16 Jahren unter der ersten Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) weit entfernt. Während der Frauenanteil im Bundestag bei rund 35 Prozent und in den Länderparlamenten bei 32 Prozent liegt, sind es auf der kommunalen Ebene durchschnittlich nur 23 Prozent Frauen, die in den Stadt- und Gemeindevertretungen politisch aktiv sind. Vor allem in kleineren Kommunen gibt es immer noch „frauenfreie“ Räte. Und nur jedes 10. Rathaus in Deutschland wird von einer Frau geführt, ist einer Statistik des Helene Weber Kollegs zu entnehmen. Der Kreis Segeberg liegt hier mit einem Frauenanteil von 24 Prozent im Durchschnitt.