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Feuerwehr-Einsatz

Bad Segeberg: Hoher Schaden nach Feuer in Villa – Jetzt ermittelt die Kripo

Die Flammen loderten aus dem Dachstuhl: Beim Brand einer alten Villa in der Eutiner Straße in Bad Segeberg waren 100 Feuerwehrleute im Einsatz.

Die Flammen loderten aus dem Dachstuhl: Beim Brand einer alten Villa in der Eutiner Straße in Bad Segeberg waren 100 Feuerwehrleute im Einsatz.

Bad Segeberg. Bei dem Feuer in einer alten Jugendstil-Villa in Bad Segeberg ist am Mittwochabend (7. Juni) der Dachstuhl des Gebäudes zerstört worden. Der Sachschaden beläuft sich nach Angaben der Polizei auf eine halbe Million Euro. Bei dem Einsatz sind zwei Feuerwehrleute leicht verletzt worden.

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Der Alarm erreichte die Feuerwehr gegen 19.40 Uhr, nachdem Passanten über den Notruf 112 den Brand gemeldet hatten. Sie hatten eine starke Rauchentwicklung sowie Flammen im Dachgeschoss des Hauses in der Eutiner Straße bemerkt. Die Leitstelle löste daraufhin zunächst Alarm für die Feuerwehr Bad Segeberg mit dem Einsatzstichwort „Feuer größer als Standard“ aus und schickte auch die Polizei und einen Rettungswagen zur Einsatzstelle.

Feuerwehr durchsuchte Gebäude nach Personen

„Die ersten Einsatzkräfte konnten bereits auf der Anfahrt die Rauchsäule erkennen“, sagt Dennis Schubring, Sprecher der Bad Segeberger Wehr. Die weitere Erkundung der Villa, die laut Schubring seit Jahren verfällt und leer steht, aber gerne als Unterschlupf von Obdachlosen genutzt wird, ergab, dass der Dachstuhl auf der Rückseite des Gebäudes in voller Ausdehnung brannte und sich kurz vor der „Durchzündung“ befand. Daraufhin sei die Alarmstufe erhöht worden. Schubring: „Der erste Einsatzschwerpunkt wurde darauf gelegt, das Innere des Gebäudes nach Personen abzusuchen und den Innenangriff aufzunehmen. Mehrere Atemschutztrupps haben das gesamte Gebäude durchsucht und konnten ausschließen, dass sich dort noch Personen aufgehalten haben.“

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Parallel wurde das Feuer über die Drehleiter von außen bekämpft. Um von der hinteren Seite den Dachstuhl zu erreichen, wurde die Feuerwehr Wahlstedt mit einer weiteren Drehleiter alarmiert und die Alarmstufe nochmals erhöht. Neben dem Sirenenalarm in Bad Segeberg wurde die Bevölkerung auch über die Warn-App NINA darüber informiert, aufgrund der Rauchentwicklung Türen und Fenster geschlossen zu halten.

Bei den Löscharbeiten kamen die Drehleitern aus Bad Segeberg und Wahlstedt zum Einsatz.

Bei den Löscharbeiten kamen die Drehleitern aus Bad Segeberg und Wahlstedt zum Einsatz.

Dachstuhl drohte einzustürzen

Die Löscharbeiten im Inneren und von der Straßenseite sowie der Einsatz der zweiten Drehleiter führten dazu, dass die Einsatzkräfte das Feuer rasch eindämmen und nach einer Stunde „Feuer in der Gewalt“ melden konnten. Schubring: „Aufgrund der Einsturzgefahr des Dachstuhls wurde im weiteren Verlauf der Innenangriff abgebrochen.“ Zudem habe der Einsatzleiter wegen der Gebäudestruktur und des -zustandes entschieden, einen Mobilkran in Stellung zu bringen, um Sicherungsarbeiten vorzunehmen.

Schubring: „Es sollte jetzt ausgeschlossen werden, dass das Feuer sich durch den Zwischenboden weiter ausbreiten konnte. Bei alten Häusern dieser Bauart fanden Strohmatten als Dämmmaterial häufig Verwendung.“ Eine wertvolle Hilfe sei die Erkundungsdrohne des Kreisfeuerwehrverbandes gewesen, die der Einsatzleitung umfangreiches Bildmaterial, auch Wärmebilder, geliefert habe. Dadurch sei es der Einsatzleitung jederzeit möglich gewesen, sich ein aktuelles Lagebild zu verschaffen. Letztlich stellte die Feuerwehr aber fest, dass das Feuer nicht die Zwischendecken oder weitere Balkenlagen erreicht hatte.

Zwei Feuerwehrleute bei Einsatz leicht verletzt

Für die umfangreichen Erkundungs- und Kontrollmaßnahmen wurden weitere Atemschutzträger angefordert, das Alarmstichwort auf FEU 4 (4 Löschzüge) noch einmal erhöht. Über den Mobilkran wurden im weiteren Verlauf die Atemschutztrupps für die Arbeiten in der Höhe gesichert, um Brandschutt und Dachstuhlteile zu entfernen sowie an die letzten Brandnester heranzukommen. Gegen 23 Uhr war das Feuer dann komplett gelöscht. Laut Schubring haben sich zwei Feuerwehrmänner bei dem Einsatz leicht verletzt. Einer sei vorsorglich im Krankenhaus untersucht worden.

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Insgesamt waren rund 100 Feuerwehrleute im Einsatz, neben Kräften aus Bad Segeberg und Wahlstedt auch von der Werksfeuerwehr Möbel Kraft, aus Fahrenkrug und Dorf Berlin sowie vom Kreisfeuerwehrverband. Die Kripo Bad Segeberg hat jetzt die Ermittlungen zur Ursache des Feuers übernommen und sucht nach Zeugen (Telefon 045 51/88 40).

Übrigens kam die Bad Segeberger Feuerwehr in der Nacht nicht zur Ruhe: Gegen 3.50 Uhr meldete sich ein Anrufer über die 112, der eine Rauchentwicklung und Feuerschein in der Nähe des Kauflandparkplatzes gesehene haben wollte. Schubring: „Die Besatzung des Löschfahrzeuges konnte zusammen mit der Polizei feststellen, dass es sich um Morgendunst im Licht einer Straßenlaterne handelte und kein Einsatz erforderlich war.“

LN

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