Bunte Fische weisen Radfahrern den Weg zum Großen Segeberger See
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Bunte Fantasie-Fische weisen Radfahrern nach einem Kunstprojekt an der Schule am Kastanienweg den Weg zum See.
© Quelle: Petra Dreu
Bad Segeberg. Fahrräder aus alten Kronkorken und Knete und Fanstasie-Fische mit kuriosen Namen: Die Schülerinnen und Schüler der Schule am Kastanienweg in Bad Segeberg brechen in dem Kunstprojekt „Kultrad“ mit der Lübecker Künstlerin, Kinderbuchillustratorin und Kulturvermittlerin Julia Kaergel eine Lanze für das Fahrradfahren. Der Tritt in die Pedale hält nicht nur fit, sondern öffnet die Augen der Radfahrer auch für schöne Dinge am Wegesrand wie die kunterbunten Stockfische aus der Werkstatt der Schule am Kastanienweg.
„Der bunte Fisch da ist meiner“, erzählt Atila (11) stolz. Auf bemalten Holzlatten werden die Holzfische mit so illustren Namen wie „Teufelsfisch“ oder „Schmalzfisch“ zu Stockfischen, die den Radfahrern den Weg zum See weisen sollen. Auf einem Schild haben die Schüler außerdem die Vorzüge des Radfahrens aufgeschrieben.
Kunstprojekt mit Lernerfolg
An der Schule werden Kinder und Jugendliche unterrichtet, die erhöhten Förderbedarf bezüglich ihrer emotionalen und sozialen Entwicklung haben. Die Erfahrungen, die sie während des Projektes sammeln konnten, sind vielfältig. Zum einen haben Erst- und Zweitklässler mit älteren Schülern zusammengearbeitet. Darüber hinaus haben sie mit verbundenen Augen Fahrräder gemalt und konnten sich dabei in die Lage blinder Menschen hineinversetzen. Ihrer Kreativität konnten die Schüler zudem bei Kreidebildern und bunten Wimpeln auf dem Schulhof freien Lauf lassen.
Da die Schule am Kastanienweg von Schülern besucht wird, die wegen ihres Verhaltens an anderen Schulen nicht beschult werden können, erlebten sie auch, dass ihre mühevoll in den Boden getriebenen Stockfische nach kurzer Zeit Opfer eines Wutanfalls wurden und „auf dem Trockenen“ lagen.
Positive Resonanz vorbeifahrender Radfahrer
„Das ist an unserer Schule nun mal so. Man muss mit allem rechen. Und man muss lernen, das aushalten zu können“, erläuterte die Pädagogin Jutta Kähler, deren Schüler Marian (14) die Fische seiner Mitschüler ein zweites Mal befestigen musste. Seine Arbeit hat sich gelohnt, denn die Resonanz der vorbeifahrenden Radfahrer auf die bunte Fischvielfalt war durchweg positiv.
LN