Im Neubaugebiet Klein Niendorf in Bad Segeberg muss Waldfläche für 100 Wohneinheiten geopfert werden. Entstehen soll vor allem Einzel- und Doppelhausbebauung. Grundstücksbesitzer bekommen Auflagen.
Bad Segeberg. Segeberger, die gern im Stadtteil Klein Niendorf bauen möchten, haben vielleicht schon bald die Chance dazu. Alles deutet jetzt darauf hin, dass die Bebauungspläne 98 und 99 eine große Hürde nehmen werden. Das Neubaugebiet Klein Niendorf wird aller Voraussicht nach mit dem Abwägungs- und Auslegungsbeschluss in der Stadtvertretung am 28. Juni den wichtigsten Schritt im Bauleitverfahren nehmen. Denn bis auf die Grünen empfahlen kürzlich alle Politiker im Bauausschuss die nun wesentlich abgespeckte Planung. Statt der ursprünglich geplanten 190 Wohneinheiten für 400 Menschen werden in dem weiten Areal nur noch 100 Wohneinheiten verwirklicht.
Den Grünen war auch das zu viel. Sie forderten, die kleinen Waldgebiete im Westen und Osten des Baugebietes zu erhalten und dort eine Wohnsiedlung ohne Autos einzurichten. Die grüne Fraktionschefin Annelie Eick: „Wir wollen eine autofreie Zone in der Umgebung. Es gibt sicherlich auch viele Familien, die das befürworten.“ Für den Bauausschussvorsitzenden Wolfgang Tödt (BBS) ist klar: „Wenn wir den Wald nicht anfassen, dann haben wir dort auch kein Baugebiet.“ Denn Wald bedeutet auch, dass man beim Bau eines Hauses einen 30-Meter-Abstand zum Wald einhalten muss. Da bliebe kaum Baufläche übrig. Schon jetzt haben in der Umgebung Anwohner Probleme, an ihren Häusern anzubauen, weil sich dort in der Nachbarschaft Wald entwickelt hat.