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Einweihung

Bad Segeberg: Dieser Platz ist das neue Westtor zur Südstadt

Von Architekten und Bürgern entworfen: Das neue Westtor soll zum Besuch der Südstadt einladen und das Quartier an dieser Stelle vom Schmuddel-Image befreien.

Von Architekten und Bürgern entworfen: Das neue Westtor soll zum Besuch der Südstadt einladen und das Quartier an dieser Stelle vom Schmuddel-Image befreien.

Bad Segeberg. Es ist ein Platz vom Feinsten für Bad Segebergs Südstadt. Wie viele Tausende Euro die schicken, gestylten Sitzbänke und selbst die im dezenten Grau gehaltenen Mülleimer gekostet haben, wird von Kennern nur hinter vorgehaltener Hand verraten. Bad Segebergs Südstadt-Bewohner – und natürlich alle anderen – werden das neue, schicke, liebevoll mit Klinkersteinen gepflasterte „Westtor“ hoffentlich mit Respekt und pfleglich behandeln – trotz aller schon jetzt zu hörenden Unkenrufe, dass sich der makellose Charme des barrierefreien Platzes nicht lange halten werde. Und die Bürgerinnen und Bürger der Südstadt werden den Platz, der über eine Million Euro gekostet haben soll, hoffentlich als Treffpunkt annehmen. Mit dem „Westtor“ von der stark befahrenen Hamburger Straße bekommt Bad Segebergs Stadtteil jedenfalls ein besonderes Entree.

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Zur Eröffnung Open-Air-Schmaus und Aktionen für Kinder

Gefördert wurde die Neu-Gestaltung des Platzes mit dem dunklen Klinker im vornehmen Fischgrätenmuster und der Baum-Insel aus Mitteln des Städtebauförderungsprogrammes „Soziale Stadt“ von Bund, Land und Stadt. Nach einer Bauzeit von knapp acht Monaten soll das „Westtor“ am Sonnabend, 13. Mai, um 14 Uhr feierlich eröffnet werden.

An dem Tag soll auch eine von Schülerinnen und Schülern des Berufsbildungszentrums Bad Segeberg gestaltete Stele, die den Platz künftig schmücken wird, enthüllt werden. Ein bisschen ist die Spannung allerdings schon geschwunden, da die einem Totempfahl nachempfundene Stele schon jetzt ganz unverhüllt zu besichtigen ist. Für einen Open-Air-Schmaus und eine Aktion für Kinder sei bei der Feier ebenfalls gesorgt, verspricht die Stadtverwaltung.

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Nicht gerade kommunikativ und wenig einladend: Der Platz war früher ein Parkplatz mit kleiner Grünfläche. Die Bürger der Südstadt wurden an der Umgestaltung beteiligt.

Nicht gerade kommunikativ und wenig einladend: Der Platz war früher ein Parkplatz mit kleiner Grünfläche. Die Bürger der Südstadt wurden an der Umgestaltung beteiligt.

„Westtor“ war einmal ein Buswendeplatz

Das „Westtor“ war ganz früher eine Buswendeanlage an der Ecke Hamburger Straße/Theodor-Storm-Straße und entwickelte sich zu einem Parkplatz mit einer ungepflegten Grünanlage, die von Obdachlosen als Übernachtungsmöglichkeit oder als Örtchen für die Notdurft genutzt wurde. Die eher triste Erscheinung der Fläche wurde in den vergangenen Monaten von der Tiefbaufirma Günter Fuldt aus Schacht-Audorf in einen „hochwertigen Stadtplatz mit Aufenthaltsqualität umgewandelt“, heißt es von der Stadt. Der Entwurf stammt vom Büro G2-Landschaft aus Hamburg.

Trafo-Häuschen soll komplett zuwachsen

Das Zentrum bildet eine großzügige, breite Stufenanlage, die auch gut als Sitzgelegenheit genutzt werden kann. Als letztes Relikt des alten Platzes bleibt das Sichtschutz bietende Trafo-Häuschen erhalten. Es soll mit reichlich üppigen Rangpflanzen schnell zuwachsen.

Bad Segebergs neues „Westtor“ soll mit seinen zahlreichen Sitzgelegenheiten auch eine neues kommunikatives Zentrum der Südstadt werden.

Bad Segebergs neues „Westtor“ soll mit seinen zahlreichen Sitzgelegenheiten auch eine neues kommunikatives Zentrum der Südstadt werden.

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Das „Westtor“ kann sicher den Superlativ für sich in Anspruch nehmen, das Bauprojekt mit der längsten Planungszeit in Bad Segeberg zu sein. Seit sieben Jahren beschäftigen sich Planer, Politiker, Bürger und Verwaltungen mit diesem Fleckchen am Rande der Südstadt. Schon 2016 gab es eine „interdisziplinäre Planungswerkstatt“ für das wichtigste städtebauliche Projekt in dem Stadtteil.

Ziel war der Umbau der Schmuddelecke zwischen Theodor-Storm-Straße und Ostlandstraße. Es schlossen sich Infoabende für Bürger an. Denen wurden von Landschaftsarchitekten bunte Skizzen gezeigt, in den städtischen Gremien stritten Politiker erbittert um den einen oder anderen Parkplatz mehr. Zeitweise war dort sogar eine Open-Air-Bühne geplant. Auch die Bürger diskutierten immer mit. „Platz der Basisdemokratie“ könnte dieses Fleckchen mit knapp 2000 Quadratmetern denn auch gut heißen. 

Das neue „Westtor“ mit großzügigen, gestylten Holzbänken und Bauminseln. Am Donnerstgag  war der Platz noch leer, ab Sonnabend kann er in Beschlag genommen werden.

Das neue „Westtor“ mit großzügigen, gestylten Holzbänken und Bauminseln. Am Donnerstgag war der Platz noch leer, ab Sonnabend kann er in Beschlag genommen werden.

Zwischenzeitlich geriet das Vorhaben fast ganz in Vergessenheit, weil die fertiggestellten Planungsunterlagen 21 Monate in einer Schublade der Kreisbürokratie schmorten. So lange hatte beim Kreis Segeberg „die baufachliche Prüfung“ der Angelegenheit gedauert. Der Platz verdient damit auch das kreisinterne Gütesiegel „bestgeprüft“.

Umso mehr ist es ein Grund zum Feiern: Bad Segebergs Bürgermeister Toni Köppen lädt nun alle Bürgerinnen und Bürger zur Einweihung ein. Sogar Staatssekretär Jörg Sibbel vom Innenministerium werde kommen. Spannend dürfte noch die Illumination des Platzes mit Scheinwerfern sein. Die Bäume sollen nachts angestrahlt werden, Bad Segebergs Südstadt bekommt so auch in der Dunkelheit ein leuchtendes Entree.

LN

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