Trotz umfassender Suche nach Hinweisen von der Kieler Mordkommission und der Familie mithilfe der Medien geht es in dem Kriminalfall um den Segeberger offenbar nicht vorwärts. Wird der Fall zum Cold Case?
Bad Segeberg. Die Zeit vergeht, doch die Ungewissheit bleibt. Für die Eltern von Baris Karabulut hat sich auch nach drei Jahren des Verschwindens ihres Sohnes nichts geändert. Sie hoffen und bangen so lange, bis es eine erlösende Nachricht gibt. „Gott sei Dank hat es bisher noch keine schlechte Nachricht gegeben“, sagt Vater Battal Karabulut. So lange es die nicht gibt, das hat er schon mehrfach betont, so lange lebt sein Sohn für ihn noch. „Heute ist es genau drei Jahre her. Es geht uns nicht gut. Es tut schon sehr weh. An anderen Tagen auch, aber heute ganz besonders“, sagt er. „Man wird noch mal daran erinnert, was vor drei Jahren passiert ist und was passiert sein könnte.“
Am 18. März 2019 verlor sich die Spur des damals 32-jährigen Bad Bramstedters am Nehmser See im Kreis Segeberg. Dort fand seine Freundin das Auto per Handyortung. Doch vom Fahrer fehlte jede Spur. Bis heute. Trotz umfassenden Einsatzes der Kieler Mordkommission, trotz Suche in den sozialen Netzwerken, über TV-Sendungen bis in die Türkei. Trotz zweier Tatverdächtiger und einer Belohnung von insgesamt 20 000 Euro für Hinweise. Der Fall bleibt mysteriös. Die Ermittler gehen von einem Tötungsdelikt aus. Eine Leiche gibt es aber nicht. "Die Hinweise haben auch nach der Fahndungssendung Aktenzeichen XY nicht zu weiterführenden Erkenntnissen geführt", teilt Matthias Arends, Sprecher der Polizeidirektion Kiel auf Anfrage mit. Es gebe keinen neuen Ansätze.