Dass sich Segebergs Kreispolitiker weiterhin weigern, detaillierte Corona-Zahlen zu veröffentlichen, ist inakzeptabel, kommentiert LN-Redakteur Oliver Vogt und appelliert an die Politik, ihre Haltung dringend zu überdenken.
Bad Segeberg. Es ist tatsächlich schwer geworden in diesen Tagen, noch aus dem Kopfschütteln herauszukommen. Was soll man angesichts des Chaos der jüngsten Corona-Beschlüsse in Berlin und der andauernden Impf- und Testmisere auch noch groß sagen?
Die Entkoppelung von der Realität scheint aber mittlerweile auch im Segeberger Kreistag eingesetzt zu haben. Anders ist es jedenfalls kaum zu erklären, warum die Veröffentlichung der Corona-Infektionszahlen auf Stadt-, Amts- und Gemeindeebene von mehreren Fraktionen so vehement bekämpft wird. Tatsache ist: Der große Teil der Kreise und alle kreisfreien Städte in Schleswig-Holstein veröffentlichen diese Zahlen mittlerweile. Weil sie einen besseren Blick auf das Pandemiegeschehen vor Ort ermöglichen – und weil die Menschen danach verlangen. Es nicht einzusehen, warum ausgerechnet den Segebergern so wichtige Informationen vorenthalten werden, nur weil einige ehrenamtliche Politiker/innen der Meinung sind, die seien für die Menschen nicht von Bedeutung.