Lehrkräfte stehen an der Corona-Front, haben jeden Tag mit Kindern zu tun. Bei den hohen Inzidenzwerte gerade im Kreis Segeberg sehen Schulleiter es positiv, dass jetzt auch Schüler getestet werden. Aber die Test-Strategie schafft auch neue Probleme.
Bad Segeberg.Es dürfte für die Schulen Anfang kommender Woche zu einer logistischen Herausforderung werden. Tausende Kinder und Jugendliche allein im Kreis Segeberg können in den Schulen an freiwilligen Corona-Selbsttests teilnehmen. Sie müssen nur eine von den Eltern unterschriebene Einwilligungserklärung mitbringen. Das Berufsbildungszentrum Bad Segeberg (BBZ) wurde plötzlich zur zentralen Verteilstation im Kreis Segeberg für die Coronatest-Packungen erklärt.
Wie die „Jungfrau zum Kind“ sei man zu dieser Ehre gekommen, erklärt Schulleiter Heinz Sandbrink auf LN-Nachfrage. Es habe ein Hilfeersuchen gegeben. Offenbar hatte ein vorher angepeiltes Zentrum in Leezen nicht ausgereicht. Vom BBZ aus sollen ab Montag die Selbsttests kreisweit an die Schulen verteilt werden. Im Berufsbildungszentrum selbst werden vor allem Schüler, die sich in Abschlussprüfungen befinden, vorher getestet werden. Auch sollen Schüler im Präsenzunterricht einmal pro Woche drankommen. Ein Schnell- oder Selbsttest sei nur eine Momentaufnahme. Daher wäre es sinnvoll, derartige Überprüfungen täglich durchzuführen, fordert Sandbrink. Er kritisiert auch, dass das Land nicht auch für die Lehrkräfte gleich Selbsttests mitgeliefert habe. Selbst wenn Test-Kits übrig seien, dürften diese nicht an die Lehrkräfte weitergegeben werden, wundert er sich. Immerhin gibt es drei Mal die Woche für Mitarbeiter der Schule Schnelltests, die Apotheker Michael Noack im BBZ per Nasen-Abstrich vornimmt.