Sprache hat Macht, sagen Gender-Befürworter. Sie darf nicht verbogen werden, kontern Gegner. Das geschlechtergerechte Formulieren polarisiert. Dabei durchkreuzen Sonderzeichen schon lange das geschriebene Wort. Die Geschichte des Genderns.
Bad Segeberg/Lübeck. Gendern kommt aus dem Englischen und bezeichnet das soziale Geschlecht. Schon seit geraumer Zeit sind Ratgeber und Handbücher für gendergerechtes Formulieren auf dem Markt. Das Bundesbildungsministerium hat einen Leitfaden dazu herausgegeben, der Duden als die Rechtschreibinstanz gibt Hilfestellung beim Gendern für Profis und dem gendergerechten Sprachgebrauch. Die Gesellschaft für Deutsche Sprache (GdfS) hingegen lehnt das Gendersternchen ab. Der Verein Deutsche Sprache (VDS), der in der Sprachwissenschaft wegen populistischer Äußerungen ihres Vorsitzenden durchaus kritisch gesehen wird, bezeichnet die Ergebnisse sogar als "lächerliche Sprachgebilde". Er fordert: "Schluss mit dem Gender-Unfug." Über den "kleinen Unterschied" stolpert jedes Rechtschreibprogramm und lässt sich bestens streiten. Eine Gender-Zeitreise:
Die (innen)-Klammer entwickelte sich bereits vor über 100 Jahren im Amtsdeutsch. Der Mensch mag es verkürzt.