Im Zuge der Sendung am 9. Juni sind mehrere Anrufe bei der Mordkommission in Kiel aufgelaufen. Die Familie des Vermissten mahnt, auf Spekulationen zu verzichten.
Segeberg. Als wäre die Ungewissheit über den Verbleib ihres Sohnes nicht schon schlimm genug, sieht sich die Familie von Baris Karabulut einer Reihe von Spekulationen ausgesetzt. In der Fahndungssendung „Aktenzeichen XY... ungelöst“, die am Mittwochabend um 20.15 Uhr im ZDF lief, sind von den Ermittlern weitere Details über den Vermissten, der in Hittfeld in Niedersachsen wohnte, seine Heimat aber in Bad Bramstedt hatte, bekannt gemacht geworden. So stehen etwa fragwürdige Geschäfte im Raum. Obwohl Baris Karabulut keiner geregelten Arbeit nachging, hantierte der Mann offenbar immer wieder mit großen Geldsummen. Er handelte mit Autos und machte wohl auch noch anderweitige Geschäfte, wie die ZDF-Zuschauer in dem mit Schauspielern nachgestellten Beitrag über den Fall erfuhren. Die Kripo ist sich nicht ganz sicher, ob „alle Einkünfte ganz gesetzeskonform waren“, wollte aus ermittlungstaktischen Gründen jedoch nicht mehr dazu preisgeben.
Am Tag seines Verschwindens am 18. März 2019 wollte Baris Karabulut etwa einen Sportwagen im Wert von 64 000 Euro kaufen. Er hatte nach einem der letzten Treffen an dem Tag 30 000 Euro bei sich, die er bei einem Freund deponiert und abgeholt hatte. Woher das Geld kam, ist nicht bekannt. In vielen Telefonaten mit seiner langjährigen Freundin schwärmte der Baris-Schauspieler in dem Fernsehbeitrag von teuren Reisen. "Doch kostspielige Träume brachten nicht das erträumte Glück, ganz im Gegenteil", eröffnete Moderator Rudi Cerne die Sendung.