Bürgermeisterin Verena Jeske kritisiert Strategie und Kosten des kommunalen Wirtschaftsverbundes „Nordgate“entlang der A7, der ihrer Stadt nichts gebracht habe. Ihre Amtskollegen sind irritiert und verärgert.
Bad Bramstedt. Es knirscht zurzeit gewaltig im Gebälk der kommunalen Wirtschaftsallianz „Nordgate“. Die Stadt Bad Bramstedt hat angekündigt, dass sie aus diesem Sechs-Städteverband entlang der A7-Achse von Norderstedt bis Neumünster austreten will. Zu teuer, keine Strategie, nicht eine Ansiedlung für die Kurstadt seit der Gründung des Wirtschaftsverbundes im Jahr 2008, klagt Bürgermeisterin Verena Jeske. Stattdessen nur Auftritte bei Messen und „Plätzchen-Backen-Kampagnen“ in den sozialen Medien. „Das ist uns zu wenig. Wir werden zum Jahresende austreten, wenn sich nicht grundlegend etwas an der Strategie ändert“, sagt die Bürgermeisterin, die wie die meisten ihrer Amtskollegen bei der Gründung von Nordgate vor 14 Jahren noch nicht dabei war.
Es sollte die neue Wirtschaftsmacht im Süden des Landes werden. Im Januar 2008 trafen sich die Bürgermeister Volker Dornquast (Henstedt-Ulzburg), Hartmut Unterlehberg (Neumünster), Stefan Sünwoldt (Kaltenkirchen), Hans-Jürgen Kütbach (Bad Bramstedt), Thomas Köppl (Quickborn) und Gastgeber Hans-Joachim Grote in der Norderstedter TriBühne zur Gründungsversammlung von Nordgate. Ihre Strategie: Gemeinsam sei man stärker, könnte im nationalen Wettbewerb um neue, innovative Unternehmen besser auf sich aufmerksam machen. „Die Marke ‚Nordgate’ repräsentiert den stärksten Wirtschaftsraum in Schleswig-Holstein“, sagte Oberbürgermeister Grote damals.