Die meisten Corona-Beschränkungen sind aufgehoben. Während die Clubs vielerorts jetzt wieder durchstarten, kämpft Melanie Wellendorf noch immer für die Zukunft ihrer Tanzbar. Eine tragische Gastronomie-Geschichte in Zeiten von Corona.
Nahe. Feiern, Flirten und gute Laune: Während Diskotheken und Kneipen die lange Durststrecke der Corona-Schließung zunächst hinter sich lassen können, geht es für die "Nahbar" im Segebergischen Nahe noch immer nicht weiter. Die Vorbereitungen waren im Sommer schon in vollem Gange. Doch mitten im Hoffnungsschimmer ist Betreiberin Melanie Wellendorf auch noch der Steuerberater abgesprungen. Die Pleitewelle nimmt für sie damit kein Ende. Mit fatalen Folgen: Denn ohne Steuerberater keine Anträge. Ohne Anträge keine Überbrückungshilfen.
„Er war vermutlich überfordert mit der Situation“, schildert Wellendorf. „Es war sehr schwer, einen neuen Steuerberater zu finden. Denn alle haben durch die Folgen der Pandemie das drei- bis vierfache Pensum bewältigen und sind voll ausgelastet.“ Mit viel Mühe hat sie jemanden gefunden. Doch mittlerweile geht es auch um Fristen, um die Gelder zu bekommen. Für zurückliegende Monate sind einige bereits abgelaufen. Der neue Steuerberater muss nun die alten Anträge prüfen und gleichzeitig neue stellen. „Ich bin froh darüber, aber es dauert alles. Ich kann überhaupt nichts planen. Es ist ein riesiger Aufwand“, sagt Wellendorf. „Ich hoffe, dass mir keine Hilfen verloren gehen.“ Die letzten Finanzhilfen waren im Februar geflossen.