Die Menschen stehen bei der Segeberger Tafel Schlange für einen Ausgabe-Ausweis, der sie berechtigt, Lebensmittel zu erhalten. Gleichzeitig geben Läden weniger Ware ab. Der Verein hofft auf Hilfe.
Bad Segeberg. Segebergs Tafeln kommen an ihre Belastungsgrenze. Derzeit prüft die Kreisverwaltung, ob und in welchem Umfang finanzielle Unterstützung nötig und möglich ist. Eine Entscheidung dazu könnte der Kreistag Ende Juni fällen. "Wir befinden uns im Ausnahmezustand", sagt Kirsten Tödt, Vorsitzende der Bad Segeberger Tafel. Innerhalb der vergangenen Wochen sei die Zahl der Menschen, die einen Ausweis für den Laden ohne Kasse an der Efeustraße sowie der Nebenstelle in Wahlstedt erbeten haben, um mehr als 120 gestiegen. Und hinter jedem Ausweis stünden im Schnitt drei Personen.
Viele kommen als Geflüchtete aus der Ukraine, in der Russlands Präsident Putin Krieg führt, aber lange nicht alle. „Meistens sind es Alleinerziehende, oft Mütter mit ihren Kindern und Senioren. Und es kommen jeden Tag weitere hinzu.“ Das bedeute rund 400 Menschen mehr, die auf Lebensmittelspenden angewiesen seien.