Jetzt wissen die Bürgermeister und Amtsvorsteher um die Corona-Inzidenz in ihren Städten und Gemeinden im Kreis Segeberg. Das könnten die Folgen der Veröffentlichung der Zahlen sein.
Bad Segeberg.Als Harald Krille, Amtsvorsteher vom Amt Bornhöved und Bürgermeister von Trappenkamp, am Freitag die Lübecker Nachrichten aufgeschlagen hat, wäre er "fast vom Stuhl gefallen". Auf Drängen der LN und des Hamburger Abendblatts hatte der Kreis Segeberg erstmals die Corona-Inzidenzen, also die Zahl der Corona-Infektionen pro 100 000 Einwohner in den vergangenen sieben Tagen, für die Städte und Ämter im Kreis herausgegeben. Für das Amt Bornhöved gab es keine guten Nachrichten. Die Inzidenz liegt dort bei 128,6. "Über die Inzidenz habe ich mich natürlich geärgert, aber dann habe ich mich auch gefreut, dass meine Bürger hier endlich informiert sind. So sind jetzt alle sensibilisiert und vielleicht von alleine noch vorsichtiger."
Krille hatte vor einem Jahr schon mal versucht, die Corona-Zahlen für Trappenkamp zu bekommen, hatte jedoch keine Auskunft erhalten. „Man hat als Bürgermeister ein großes Paket an Verantwortung zu tragen, hat aber keine Informationen bekommen, da fühlte man sich schon entmündigt“, ärgert sich Krille. Er geht davon aus, dass die Bürger gut mit den Zahlen umgehen können. „Es geht ja nicht darum Panik zu machen. Aber die Bürger sollen informiert werden, sie sind mündig genug damit umzugehen.“ Warum der Inzidenzwert im Amt Bornhöved derzeit so hoch ist, weiß Krille nicht. „Ich dachte wir sind hier ja eher im ländlichen Raum, ich bin überrascht von der Zahl.“