Neue und größere Strommasten sollen ab 2023 rund 60 Meter neben der Bestandsleitung quer durch den Kreis Segeberg entstehen. Die alte wird abgebaut. Für Gemeinden sind die Auswirkungen ganz unterschiedlich. Neben aller Kritik gibt es aber auch Verständnis für die Energieautobahn.
Segeberg.Zahlreiche Aktenordner und tausende Seiten: Bis Anfang Februar haben die Akten in den Ämtern ausgelegen. Bürgermeister und Betroffene haben sich durch die Unterlagen gewühlt, um die Auswirkungen der größeren Stromtrasse vom Lübecker Rand nach Henstedt-Ulzburg zu studieren. Hunderte Segeberger haben sich digital informiert. In diesen Tagen sitzen Kritiker nun vor ihren Computern, um Hinweise und Beschwerden zu formulieren. Bis 3. März müssen sie geltend gemacht werden – dann endet die Frist für Einwendungen beim Amt für Planfeststellung Energie in Kiel.
„Zwei bis sechs Stunden pro Tag“ verbringt Dieter Bohn momentan vor dem Bildschirm. 23 Seiten sind es schon. „Es werden wohl um die 30 Seiten werden“, sagt der Bürgermeister von Wakendorf I. „Das dürfte eine der größten Stellungnahmen werden, die es von unserer Gemeinde je gegeben hat.“ Was ihn besonders stört, sind nicht unbedingt größere Strommasten vor der Haustür – auch wenn sie deutlich sichtbarer werden. So ein großes Projekt einfach ablehnen, damit sich andere darüber ärgern, das sei nicht die Intention, sagt er.