Die Gemeinde setzt auf erneuerbare Energien der Trave-Landwerke. Das Innenministerium hält sich zwar noch bedeckt, plant im aktuellen, dritten Entwurf ihres Regionalplans allerdings ohne Windvorrangfläche in Traventhal.
Traventhal. Trotz Widerstand aus den Nachbargemeinden hat die Gemeinde Traventhal am Montag den Weg für die"Trave-Landwerke" freigemacht: Nicht nur die finalen Beschlüsse für die Änderung des Flächennutzungsplanes und die Aufstellung des entsprechenden Bebauungsplanes wurden gefasst, auch die Verträge zwischen der Gemeinde und der Firma Lorica-Energiesysteme aus dem schleswig-holsteinischen Winnemark wurden während der Gemeinderatssitzung unterschrieben und mit dem Siegel Traventhals versehen.
Sollten die „Trave-Landwerke“ tatsächlich realisiert werden, würde Traventhal wahrscheinlich als erste Gemeinde Norddeutschlands in die Geschichte eingehen, die ihren kompletten Energiebedarf aus erneuerbaren Energien vor Ort stemmen könnte. Für Traventhals Bürgermeister Udo Bardowicks, der vor wenigen Wochen vom Gemeindetag für seine 20-jährige Regentschaft in dem kleinen Dorf vor den Toren Bad Segebergs ausgezeichnet worden ist, ist das ein Herzenswunsch. Die Einwohner der Gemeinde sollen nicht alleine von günstigeren Preisen profitieren, die Mixtur aus Windkraft, Solarthermie und Biomasse aus Stroh soll zudem genug Energie auch für die Nachbargemeinde Klein Gladebrügge und das angrenzende Industriegebiet von Bad Segeberg liefern.