Bad Segeberg: 60 Minuten Stromausfall nach Kurzschluss im Boden – Komplizierte Reparatur
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Mit einem Saugbagger versuchen die Mitarbeiter, möglichst schonend die Schadstelle mit dem defekten Kabel freizulegen. Der Bereich vor dem Sparkassengebäude ist sensibles Terrain, weil hier viele andere Kabel und Internetleitungen liegen.
© Quelle: Wolfgang Glombik
Bad Segeberg. Rund 900 Haushalte waren vom Blackout betroffen: Am Freitagabend (2. Juni) kam es wieder zu einem längeren Stromausfall in Bad Segeberg. Zuletzt waren am 8. Mai rund 4000 Haushalte in mehreren Stadtteilen Bad Segebergs flächendeckend von einem Stromausfall betroffen. Grund dafür war ein Kurzschluss unter der Erde, auch „Erdschluss“ genannt. Diesmal kam es am Freitag gegen 21.30 Uhr in unmittelbarere Nähe zur Ecke Oldesloer Straße/Bahnhofstraße zu einem Ausfall im Mittelspannungsnetz der EWS Netz GmbH in Bad Segeberg. Auch hier war wieder ein Erdschluss die Ursache.
Techniker aus dem Netzcenter von Schleswig-Holstein Netz (SH Netz) in Segeberg konnten die Versorgung durch Umschaltungen nach und nach wieder aufbauen. „Nach 60 Minuten waren alle Kunden wieder am Netz“, heißt es in der Pressemitteilung. Ursache für den Stromausfall sei ein Kurzschluss im Erdreich an der Oldesloer Straße/Ecke Bahnhofstraße gewesen. „Im Zuge der Reparaturarbeiten kommt es für den Lieferverkehr in der Fußgängerzone bedauerlicherweise zu Beeinträchtigungen. Diese sind für die Reparaturarbeiten unvermeidbar, wir versuchen, sie so kurz wie möglich zu halten“, sagt EWS-Netz-Geschäftsführer Dr. Sebastian Goes.
Die aktuelle Störung habe nichts mit der Störung vor vier Wochen zu tun, betont Sprecherin Christine Hansen. Das sei jetzt eine ganz andere Leitung, es sei ausdrücklich nicht das Kabel betroffen, das von der EWS-Netz kürzlich schon repariert worden war. Die Störung liege auch einige Meter entfernt von dem letzten Strom-Malheur.
Kaputtes Kabel liegt unter dicker Betonschicht
Hansen: „Das Freilegen der Schadensstelle gestaltet sich als schwierig, weil einerseits die Kabel unter einer 35 Zentimeter dicken Betonschicht liegen und andererseits ein alter Baum samt Wurzeln geschützt werden soll.“ Die Techniker müssten daher einen „Umweg“ von rund drei Metern in Kauf nehmen. Deshalb werde auch am Dienstag noch in dem Bereich gearbeitet. Montagmittag hatten die Mitarbeiter das defekte Kabel noch nicht erreicht. Mit großem Personalaufgebot und einem speziellen Saugbagger arbeiteten sie sich durch die Betonschichten. Sehr vorsichtig. Denn gerade hier lägen viele Kabel und Internetleitungen, die man bei den Arbeiten auf keinen Fall beschädigen wolle, sagte der Projektleiter den LN. Deshalb das schonende Vordringen an der Stelle.
Trotz der Stromausfälle in Bad Segeberg innerhalb kurzer Zeit verweist die EWS-Netz auf positive Zahlen. Danach seien „die Störungskennzahlen des Stromnetzes von Bad Segeberg im bundesweiten Vergleich sehr gut“. Seit 2018 (bis zu der Störung von vor rund einem Monat und von Freitagabend) habe es keine Mittelspannungsstörungen im Netz der EWS Netz GmbH gegeben. Zum Vergleich: Im Bundesdurchschnitt hatten die Kunden in der Mittelspannung Ausfälle von 11,57 (2018), 10,01 (2019), 8,62 (2020) und 10,3 (2021) Minuten im Jahr, während die Ausfallzeiten der Kunden von EWS Netz in diesem Zeitraum alle bei null Minuten lagen, teilt die EWS-Netz mit.
LN