Von Weitem sind die Windräder von Pronstorf zu sehen. Den Profit jedoch streichen meist clevere Investoren ein, die Gemeinde bekommt nichts. Ähnlich ist es bei Solarparks. Warum das so ist und wie Gemeinden dennoch profitieren können.
Pronstorf. Schon von Weitem sind die 150 Meter hohen Windräder zu sehen, die sich von Pronstorf bis Stockelsdorf erstrecken und die ganze Nacht hindurch im Einklang blinken. Mit ihrer Zustimmung zum Windpark Obernwohlde hatte die Gemeinde nicht nur ihren Beitrag zum Klimawandel leisten wollen, sondern auch auf reichlich Gewerbesteuern gehofft. Diese jedoch blieben bis jetzt aus. Nun will die Hamburger Firma Enerparc einen 80-Hektar-Solarpark in Pronstorf bauen. Wenn die Gemeinde nicht aufpasst, könnte sie wieder leer ausgehen. Warum das so ist und wie Gemeinden dem entgegensteuern können, erläutert der Frankfurter Jurist und Diplom-Verwaltungswirt Helmut Görling.
„Beim Windpark haben wir uns alle über den Tisch ziehen lassen“, zieht der Pronstorfer Gemeindevertreter Peter Krug (SPD) eine bittere Bilanz. Auch für die Zukunft rechnet er nicht mehr mit Gewerbesteuern aus dem Windpark. Damit das mit dem angedachten Solarpark nicht auch passiert, hat er Helmut Görling um Rat gebeten, der sich am Beispiel der in Pronstorf tätigen Firmen intensiv mit den Hintergründen und der Verfahrensweise der Branche auseinandergesetzt hat und Alarm schlägt: „Was die Firmen auf dem Energiesektor tun, ist völlig legal. Unsere Gesetzgebung und insbesondere das Gewerbesteuerrecht geben das her. Die Gemeinden aber werden dabei immer die Verlierer sein.“