Kiosk und Gastronomie sind auf einem Campingplatz ein zentraler Ort – sind Versorger, Informationsbörse und Treffpunkt für Wohnmobilisten und Nachbarn auf Zeit. Ein Besuch in Wittenborn am Mözener See, wo Wirtin Gabriela Kutscha nicht nur für Urlaubsstimmung sorgt.
Wittenborn. Peter aus St. Georgen im Schwarzwald schlendert in schwarzen Flipflops, gelbem Shirt und Badeshorts Richtung Restaurant-Tresen, hinter dem Gabriela Kutscha steht. Die Konversation ist norddeutsch knapp und freundlich. "Hallo, ich hätt gern 'n Bier." "'N großes? Setz dich schon mal auf die Terrasse. Ich bring's dir", und schon hat die Wirtin ein Glas in der Hand. Die Sonne scheint über dem Mözener See und dem Campingplatz Weißer Brunnen in Wittenborn. Mit dem Kaltgetränk vor sich kommt Peter, der 70-jährige Rentner, ins Plaudern. Man duzt sich.
Andere Camper kennen lernen, hören wo sie gerade herkommen, ob es dort nett war und wohin es noch gehen soll, das schätze er am Alleinreisen. Auch wenn er dieses Mal mit Leuten hergekommen sei, deren Bekanntschaft er just dieser Tage auf Fehmarn gemacht habe. Die Tage wolle er weiter nach Stralsund und Mitte Juli nach Karlsruhe, das Wohnmobil beschichten, bevor es dann Richtung Süden weitergeht. "Portugal oder Marokko, mal sehen", sagt er. "Wir Camper sind lockere Leute. Unkompliziert."