Die Corona-Pandemie verschärft den Trend des Fachkräftemangels zusätzlich: Ein Viertel weniger Bewerber meldet die Arbeitsagentur. Für welche Branchen sich Berufseinsteiger in der Region entscheiden – und welche Stellen noch frei sind.
Bad Segeberg/Wahlstedt.Ist das nur ein Ausreißer in der Statistik? Der Trend weg von der klassischen dualen Ausbildung, den es ohnehin gibt, hat sich durch die Pandemie weiter verschärft. Und zwar deutlich: Fast ein Viertel weniger Jugendliche auf Ausbildungssuche verzeichnet die Agentur für Arbeit Elmshorn, die für den Kreis Segeberg zuständig ist. Wurden im Herbst 2020 noch 1376 Bewerber gezählt, sind es in diesem Jahr nur noch 1054. Das sind 322 Jugendliche oder 23,4 Prozent weniger. Fast zwei Drittel der Azubis sind männlich.
Hinzu kommen weniger gemeldete Ausbildungsstellen in Betrieben. 1304 waren es 2020, 1142 sind es in diesem Herbst – 12,4 Prozent weniger. Das heißt aber auch: Mit mehr als hundert freien Stellen stehen die Chancen gut, jetzt noch einen Ausbildungsplatz zu finden. Die Gründe für die rückläufigen Zahlen liegen auf der Hand: Corona hat Betriebe und Schüler gleichermaßen verunsichert. Schulen, Eltern und Lehrer waren stark gefordert. Und am Ende trifft es genau die Klassen hart, die sich eigentlich mit dem weiteren Lebensweg beschäftigen sollten.