Ein 41-jähriger Mann aus Meddewade hat ein großes Mobilfunk-Unternehmen um eine große Summe Geld gebracht. Dafür verurteilte das Amtsgericht Ahrensburg den wegen Betrugs bereits einschlägig vorbestraften Angeklagten zu einer Haftstrafe.
Ahrensburg. Über fast zwei Jahre hat ein 41-jähriger Mann aus Meddewade immer wieder Handys und Tablets bei einem großen Mobilfunkanbieter bestellt – aber nie bezahlt. Dabei nutzte er ein technisches Schlupfloch und agierte offenbar auch nicht allein. Da Stefan H. (Name geändert) in dem Zeitpunkt zwischen 2017 und 2019 nicht nur bereits vorbestraft war wegen diverser anderer Betrugsdelikte, sondern auch noch auf Bewährung, bescheinigte das Schöffengericht des Ahrensburger Amtsgerichts dem Angeklagten eine hohe kriminelle Energie – und verurteilte ihn am Donnerstag wegen gewerbsmäßigen Betrugs zu einer Haftstrafe von zwei Jahren. Das Gericht folgte damit der Forderung von Staatsanwältin Hanna Klatt. Verteidigerin Bettina von Hindte hatte für eine Bewährungsstrafe von einem Jahr und zehn Monaten plädiert.
Außerdem muss der Mann den entstandenen Schaden in Höhe von rund 257 000 Euro ersetzen. Bei 49 Bestellungen soll der 41-Jährige, der mittlerweile in Niedersachsen lebt, insgesamt 286 Smartphones oder Tablets bestellt und in vielen Fällen weiterverkauft haben. Vor Gericht hatte der Angeklagte erzählt, er sei von einem Kundenbetreuer der Firma zu dem Betrug gedrängt und am Ende von einem weiteren Mittäter sogar bedroht worden, als er habe aufhören wollen. Dieser Version schenkte das Gericht um den Vorsitzenden Richter Ulf Thiele jedoch keinen Glauben. "Es gibt keine Anhaltspunkte für die reale Existenz dieser beiden Personen", sagte Thiele und sprach von einer unglaubwürdigen Schutzbehauptung.