Mehr als eine Viertelmillion Euro beträgt der Schaden, den ein Stormarner mit Bestellungen über fingierte Firmen angerichtet hat. Ihm droht eine lange Haftstrafe. Vor Gericht berichtet er von weiteren Mittätern. Und es wurden Sicherheitslücken bei großen Firmen offenbar.
Ahrensburg. Vor dem Amtsgericht Ahrensburg ist am Donnerstag ein Prozess gegen einen 41-jährigen Mann aus der Nähe von Bad Oldesloe eröffnet worden. Er ist angeklagt wegen besonders schweren Betrugs. Stefan H. (Name geändert) wird vorgeworfen, in 49 Fällen zwischen Juni 2017 und März 2019 einem Mobilfunkanbieter insgesamt 286 Mobiltelefone oder auch Tablets bestellt und nicht bezahlt zu haben. Es entstand ein Schaden von etwa 257 000 Euro. Dem Mann, der mittlerweile im östlichen Niedersachsen lebt, droht eine lange Haftstrafe.
Bei der Verlesung der Anklageschrift durch Staatsanwältin Hanna Klatt blätterte der 41-Jährige mit gesenktem Kopf immer wieder durch seine eigenen Unterlagen. Gerade so, als ob er selbst nicht glauben konnte, wie kreativ er war bei der Erfindung von Firmennamen, unter denen er seinen Bestellungen abgab. Nur dadurch gelang es, dass das Unternehmen immer wieder Bestellungen von gleich mehreren Mobilfunkgeräten an Stefan H. lieferte. Die Adressen waren oft seine Wohnanschrift oder Anschriften in Bad Oldesloe. Die Geräte verschenkte er oder verkaufte sie weiter. Es dauerte lange, bis das Unternehmen und die Ermittlungsbehörden dem Angeklagten auf die Schliche kamen. Im Verlauf des ersten Verhandlungstages wurde auch deutlich, dass die Mobilfunkfirma offenbar gar nicht so genau hingeschaut hat.