Bad Oldesloe: Sportliche Stormarner Sportabzeichen-Träger geehrt
:format(webp)/cloudfront-eu-central-1.images.arcpublishing.com/madsack/XNQ4DQBQONCZBDCSBQS5A4OLP4.jpg)
Sechs Sportlerinnen und Sportler hatten 2022 zum 25. Mal ihr Sportabzeichen erworben. Dafür wurden sie vom KSV-Vorsitzenden Adelbert Fritz, Kreispräsident Hans-Werner Harmuth und Silke Boldt vom Vorstand der Sparkasse Holstein ausgezeichnet.
© Quelle: Sandra Freundt
Bad Oldesloe. Nach drei Jahren Pandemie-bedingter Pause konnte der Kreissportverband Stormarn (KSV) jetzt wieder die Ehrung der Sportlerinnen und Sportler, die das Deutsche Sportabzeichen 25 Mal und mehr erworben haben, in Präsenz durchführen. Bei der Veranstaltung im Foyer der Sparkasse Holstein in Bad Oldesloe wurde die Ehrennadel 35 Mal an Einzelsportler vergeben, zudem gab es Sach- und Geldpreise für den sportlichsten Verein, die sportlichste Familie und die sportlichste Schulen im Kreis. Besonderes Lob erhielten zudem die Prüfer, welche die Sportabzeichen auch im Laufe des Jahres 2022 bei Wind und Wetter wie immer ehrenamtlich abgenommen haben.
Kreis Stormarn wieder führend im Land
Das Deutsche Sportabzeichen (DSA), das seinen Ursprung 1913 hat, und bis heute das einzig staatliche Ehrenabzeichen weltweit für sportliche Leistungen im Breitensportbereich ist, wurde im Jahr 2022 in ganz Schleswig-Holstein 15.731 Mal abgelegt, knapp 3000 Mal davon im Kreis Stormarn. „Damit sind wir zwar noch nicht wieder ans Vor-Corona-Jahr 2019 (über 4000) herangekommen, haben aber schon wieder 300 Abzeichen mehr als letztes Jahr zu verzeichnen und sind als Kreis weiterhin führend im Land“, erklärte Adelbert Fritz nicht ohne Stolz. Der KSV-Vorsitzende verteilte an diesem Abend die Orden gemeinsam mit Kreispräsident Hans-Werner Harmuth und Silke Boldt vom Vorstand der Sparkasse Holstein.
Schulen wieder mit an Bord
Fritz freute sich dabei besonders, dass nach der Pause durch die Corona-Auflagen nun auch in vielen Schulen das Sportabzeichen absolviert wird. 200 Euro gab es dabei für die Grundschule in Stapelfeld, an der von 188 Schülerinnen und Schülern 109 die Anforderungen erfüllt hatten, und 100 Euro für die Matthias Claudius-Schule in Reinfeld, an der 241 Abzeichen an die 509 Schüler vergeben worden sind. Sportpädagoge Julian Teske, der den Betrag für die Grundschule in der Karpfenstadt entgegennahm, erklärte: „Wir werden das Geld in neue Bälle investieren.“
Gemeinsam mit der ganzen Familie auf den Platz
Gleich doppelt wurde Manfred Durak geehrt. Der 85-Jährige erhielt zunächst seine Urkunde für das 40. Sportabzeichen und erklärte dazu: „Besonders vorbereiten musste ich mich dafür nicht. Ich bin viel bei uns im Garten, das hält mich so fit, dass dann ein Gang zum Sportplatz genügt, um die geforderten Leistungen in den Disziplinen Kraft, Ausdauer, Schnelligkeit und Geschicklichkeit zu erreichen.“ Einen Sachpreis und einen Gutschein nahm der Neuschönningstedter wenig später noch gemeinsam mit seiner Frau Inge (83) entgegen. Denn das Paar hatte gemeinsam mit Tochter Anja Schäfer, Schwiegertochter Rohana Durak und den vier Enkeln Jannik, Lukas, Elias und Tobias den Titel zur „Sportlichsten Familie 2022“ gewonnen. „Leider waren Sohn und Schwiegersohn krank, sodass sie diesmal nicht mitmachen konnten, sonst wären wir sogar zu zehnt gewesen“, berichtet Inge Durak. Auch bei der Ehrung war jetzt nur das Ehepaar zugegen. „Unsere Kinder wohnen weiter weg, zum Teil in Bayern, kommen nur immer im Sommer zu Besuch. Und da absolvieren wir dann alle gemeinsam das Sportabzeichen“, erklärt die vierfache Großmutter. Sie ist dabei dem TSV Glinde besonders dankbar, denn die dortigen Prüfer richten für die Familie dann stets einen Sondertermin ein.
Alle Geehrten auf einen Blick
25 x Sportabzeichen: Dietrich Ehlert, Richard Krumm, Günther Ludwig, Helmut Mattwig, Uwe Meißner, Vera Prestin, Carola Seemann-Witte, Angelika Thomsen, Claudia Wendt, Horst Winkler. 30 x Sportabzeichen: Christel Bitzer, Horst Bobis, Urte Dittmer, Angelika Ernst, Gerhard Franz, Stephanie Haupt-R., Ernst Hielscher, Gertrud Lönker-K., Frauke Smeja, Helga Zimmermann. 35 x Sportabzeichen: Reinhard Donder, Dr. Wolfgang Fricke, Michael Kummer, Michael Niemann, Prof. Dr. Wolfgang Spethmann, Silke Westphal. 40 x Sportabzeichen: Klaus Böttcher, Manfred Durak, Uwe Schmidt-G.. 45 x Sportabzeichen: Werner Ahrens, Heidi Andresen, Uwe Cravaack, Hilmar Sallach, Karl-Ludwig-Tauber. 50x Sportabzeichen: Peter Bergholz. Sportlichste Familie des Jahres 2022: Familie Durak bestehend aus: Mutter Inge, Vater Manfred, Tochter Anja Schäfer, Enkel Jannik, Schwiegertochter Rohana, Enkel Lukas, Elias und Tobias vom TSV Glinde. LSV-Vereinswettbewerb: SV GroßhansdorfTrittau (250 €), SV Oststeinbeker SV (100 €), SV Preussen Reinfeld (300 €), TSV Trittau (250 €), VfL Oldesloe (100 €). KSV-Schulwettbewerb: 1. GS Stapelfeld (200 €), 2. Matthias-Claudius-Schule, GS in Reinfeld (100 €). SF
120 Kilometer Fahrt fürs Sportabzeichen
Lobende Worte für die Prüfungsabnahme fand auch Angelika Ernst. Die 79-Jährige hatte einst in Tangstedt gewohnt und dort stets bei und mit Obfrau Frauke Smeja beim Wilstedter SV Tangstedt von 1958 ihr Abzeichen erworben. Seit vier Jahren wohnt Angelika Ernst allerdings im 120 Kilometer entfernten Pommoissel bei Dannenberg. Für das Sportabzeichen kommt sie jedoch immer wieder in ihre alte Heimat zurück. „Dort herrscht so eine familiäre Atmosphäre, das ist einfach schön“, erklärt sie freudestrahlend. Zu ihren Disziplinen gehören dabei Schleuderball, Medizinball und zwei Schwimmprüfungen. Gemeinsam mit Frauke Smeja wurde die 79-Jährige jetzt für das 30. Sportabzeichen ausgezeichnet und nahm dafür erneut mit Ehemann Ernst die 120 Kilomter Fahrt auf sich.
Es ist nie zu spät, mit dem DSA anzufangen
Erst 25 Abzeichen hat Dietrich Ehlert zu verzeichnen. Doch der heute 78-Jährige vom Spiridon Club Bad Oldesloe hatte noch ein Sportabzeichenheft aus seiner Jugendzeit mitgebracht. „So etwas gibt es heute gar nicht mehr“, zeigte sich Adelbert Fritz entsprechend beeindruckt. Richtig losgelegt mit dem Sportabzeichen hat Dietrich, der zur Spiridon-Laufgemeinschaft gehört, allerdings erst mit 55 Jahren. Er gibt daher als Motivationshilfe allen mit auf den Weg, dass es nie zu spät ist, damit anzufangen. Diese Worte wollte sich Sparkassen-Vorstandsmitglied Silke Boldt, die sich vorab geoutet hatte, noch nie ihren „inneren Schweinehund überwunden“ zu haben und somit bisher noch kein Sportabzeichen vorweisen kann, direkt zu Herzen nehmen.
LN