Können die Beruflichen Schulen im Kampf gegen den Fachkräftemangel helfen? In Stormarn gibt es Überlegungen, aus den Einrichtungen in Bad Oldesloe und Ahrensburg Regionale Bildungszentren zu machen.
Bad Oldesloe.Das Wort Fachkräftemangel ist seit Jahren in aller Munde. Im Kreis Stormarn ist das Problem jedoch jetzt richtig virulent geworden. Die Arbeitsagentur meldet für den Kreis zwar stets die beste Arbeitslosenquote (derzeit 3,3 Prozent) in ganz Schleswig-Holstein, allerdings auch immer mehr offene Stellen (im April mehr als 2650). „Bald stehe ich vor Ihnen und muss mitteilen, dass es keine Arbeitskräfte mehr gibt.“ Diesen Satz habe Arbeitsagentur-Chefin Kathleen Wieczorek vor Kurzem in Bargteheide geäußert, berichtete die Grünen-Kreistagsabgeordnete Wiebke Garling-Witt jetzt im Schul-, Kultur- und Sportausschuss des Kreises.
Die Grünen streben daher eine neue Organisationsform für die beiden Beruflichen Schulen in Stormarn an. Sie sollen zu Regionalen Bildungszentren (RBZ) werden. Die anderen Parteien zeigen sich dafür offen und gesprächsbereit. Der Antrag der Grünen, die Schulen in Anstalten des öffentlichen Rechts umzuwandeln, wurde jedoch erstmal zurückgestellt. Die beiden Einrichtungen in Bad Oldesloe und Ahrensburg befinden sich in der Trägerschaft des Kreises. Mit der neuen Organisationsform bekämen sie mehr eigene Verantwortung und Entscheidungsbefugnisse. Klare Zustimmung kommt bereits von der Oldesloer Berufsschule, die schon vor etwa zehn Jahren einen Versuch in diese Richtung startete. Etwa zurückhaltender gibt man sich in Ahrensburg.