Angelika Knies geht hart ins Gericht mit der deutschen Bildungslandschaft. Die ehemalige Schulleiterin aus Bargteheide hat an ihrer Gemeinschaftsschule erste Veränderungen eingeführt, es brauche aber eine grundlegend andere Organisation. Sie spricht von einem überholten Notensystem. Zustimmung kommt von Stormarns Kreisschülersprecherin.
Bad Oldesloe.Schelte für das heutige Bildungssystem von einer, die es aufgrund ihrer langjährigen Erfahrung wissen muss: Angelika Knies war viele Jahre Schulleiterin der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule. Gegen viele Widerstände war die Einrichtung in den 1990er Jahren als Gesamtschule in Bargteheide an den Start gegangen. Knies machte vieles anders, 2013 gewann die Schule als Höhepunkt den Deutschen Schulpreis.
Knies sagte jetzt im Rahmen einer Online-Diskussion der Arbeitsgemeinschaft für Bildung (AfB) der SPD Stormarn: „Das heutige Schulsystem ist kein gutes System. Es sortiert nach wie vor Schülerinnen und Schüler nach ihrer sozialen Herkunft, es bewertet Kinder mit einem überholten Notensystem und führt zu einer viel zu großen Zahl von Sitzenbleiberinnen und Sitzenbleibern sowie Abbrecherinnen und Abbrechern ohne Abschluss!“ Angelika Knies ist heute eine deutschlandweit gefragte Bildungsexpertin und unterlegte ihre Thesen mit einer Vielzahl von Forschungsergebnissen, unter anderem der Pisa-Studie der OECD, aber auch mit eigenen Daten aus ihrer Schulpraxis.