Kommunalwahl

Wohnungsnot, ÖPNV: DGB will Stormarner Kreispolitik auf den Zahn fühlen

DGB Stormarn: Björn Frohne als hauptamtlicher Regionssekretär aus Lübeck, Andreas Guhr und Kreisvorsitzender Joachim Sauer (v. l.)

DGB Stormarn: Björn Frohne als hauptamtlicher Regionssekretär aus Lübeck, Andreas Guhr und Kreisvorsitzender Joachim Sauer (v. l.)

Bad Oldesloe. Keine zwei Monate mehr bis zur Kommunalwahl in Schleswig-Holstein: Die Kandidaten sind jetzt gekürt, die Parteien in den Städten und Gemeinden haben ihre Wahlunterlagen eingereicht. Die heiße Phase des Wahlkampfs auf Kreisebene läutet in Stormarn der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) mit einer attraktiven Diskussionsrunde im Ahrensburger Peter-Rantzau-Haus ein. Teilnehmen werden die fünf Spitzenkandidaten von CDU (Joachim Wagner aus Oststeinbek), SPD (Frank Schmalowksy aus Elmenhorst), Grüne (Sabine Rautenberg aus Großhansdorf), FDP (Thomas Bellizzi aus Ahrensburg) und Linke (Heidi Beutin aus Köthel).

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Die AfD, obwohl im Kreistag vertreten, ist nicht eingeladen. „Es gibt einen Grundsatzbeschluss des DGB, nach dem wir nur mit demokratischen Parteien sprechen“, erklärt Stormarns Kreisvorsitzender Joachim Sauer. Die AfD gehöre für den Gewerkschaftsbund nicht dazu.

Publikum soll aktiv mitwirken

Moderiert wird der Abend von Felix Hoffmann vom DGB Nord. Beginn am Donnerstag, 30. März, ist um 19 Uhr, Einlass ab 18.30, Dauer rund zwei Stunden. Ausdrücklich erwünscht sind Fragen und Diskussionsbeiträge aus dem Publikum. „Wir sind diesmal bewusst nicht in Bad Oldesloe, sondern mal nach Ahrensburg gegangen mit unserer Veranstaltung“, erklärt Joachim Sauer. „Wir hoffen, auch mal ganz andere Leute anzusprechen und dort zu sehen.“ Außerdem liege der Ort zentraler und sei auch aus dem Südkreis besser zu erreichen.

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Damit ist der DGB auch schon bei einem seiner sechs sogenannten Wahlprüfsteine, die vor allem aus Sicht der Arbeitnehmer wichtig seien: dem Thema ÖPNV-Anbindung. „Es gibt keine vernünftige Nord-Süd-Verbindung“, erklärt Andreas Guhr aus Bad Oldesloe, 2. Vorsitzender des DGB Stormarn. Wer aus Reinbek nach Bad Oldesloe wolle, müsse erst nach Hamburg fahren. Zu sehr ins Detail gehen wollten Sauer und Guhr jedoch nicht bei der Vorstellung ihrer Veranstaltung, um nicht zu viel vorwegzunehmen. „Wir sind gespannt, wie die Kreispolitiker ihre Arbeit der vergangenen fünf Jahre bewerten, und vor allem darauf, was sie in Zukunft vorhaben“, sagt Andreas Guhr, der auch Kreisvorsitzender des Sozialverbandes Deutschland in Stormarn ist.

Kinderarmut und Wohnungsnot

Die sechs Wahlprüfsteine sind: bezahlbares Wohnen, Kinderarmut, Tarifbindung bei öffentlichen Aufträgen, Geflüchtete, gesetzlicher Anspruch auf einen Betreuungsplatz und eben ÖPNV. „Stormarn ist so ein reicher Kreis. Wie kann es sein, dass wir immer noch so viele Kinder haben, die von Armut betroffen sind?“, fragt Andreas Guhr und verweist auf die jährliche Fähnchenaktion des Stormarner Kinderschutzbundes. 2022 standen 7200 Fahnen vor dem Ahrensburger Schloss, wobei jede davon für ein Kind in Armut steht.

Ein großes Thema ist seit Jahren das Fehlen von bezahlbaren Wohnungen. Sogar Landrat Henning Görtz spricht stets von einer Wohnungsnot. „Junge Menschen können sich in Stormarn gar keine Wohnung mehr leisten“, sagt Andreas Guhr. Der DGB fordert endlich Lösungen, wohl wissend, dass die gar nicht so einfach sind. Politisch wird immer wieder die Gründung einer kreiseigenen Wohnungsbaugesellschaft diskutiert. Auch dieser Vorschlag wird sicher am kommenden Donnerstag diskutiert werden. Denn die Parteien haben dazu unterschiedliche Ansichten. „Wir brauchen mehr staatliche Eingriffe, das Prinzip Freiwilligkeit funktioniert nicht“, sagt Joachim Sauer mit Hinweis auf Städte und Gemeinden, die vielerorts lieber Bauland für Ein- oder Zweifamilienhäuser ausweisen.

LN

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