Nach dem Feuer: Politik will Schulzentrum besser schützen
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In der Emil-Nolde-Schule Bargteheide werden die Brandfolgen beseitigt.
© Quelle: hfr
Bargteheide. Nach der Brandstiftung in der Emil-Nolde-Schule in Bargteheide sprechen sich die Politiker für einen besseren Schutz des Schulzentrums aus. Welche Maßnahmen dafür in Frage kommen, werde derzeit in den politischen Gremien zu diskutieren und zu beschließen sein, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Fraktionen in der Bargteheider Stadtvertretung. In Trittau ist vor kurzem eine Videoüberwachung des Schulgeländes beschlossen worden, um Vandalismus einzudämmen.
Hoffen auf rasche Aufklärung
„Es ist vollkommen unverständlich für uns, wie man Schulen in Brand setzen und dieses Maß an Zerstörungswillen entfalten kann“, so die Stellungnahme. „In der Vergangenheit gab es leider schon öfter Vandalismusschäden im Schulzentrum, ebenso andere Straftatbestände wie Einbrüche und Diebstähle in den Schulgebäuden. Dass nun gezielt in eine Schule eingedrungen wird und dann versucht wird, diese in Brand zu stecken, ist eine Straftat, die eine neue, verabscheuungswürdige Dimension erreicht.“ Das Bargteheider Schulzentrum solle ein offen begehbarer Ort sein, an dem niemand Angst haben müsse; ein Ort, an dem die Kinder und Jugendlichen sich offen und frei bewegen, lernen und sich entfalten könnten.
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Schüler haben ihre Ängste in Bildern und Texten verarbeitet.
© Quelle: hrf
Sie hofften auf eine rasche Aufklärung dessen, was sich am Wochenende dort abgespielt habe, und riefen alle Bürger auf, sich mit möglichen Informationen an die Polizei zu wenden, so die Fraktionen. Vor einer Woche war in der Schule ein Feuer in einem Lernmittelraum ausgebrochen, das Unbekannte gelegt hatten, nachdem sie sich Zugang zum Schulgebäude verschafft hatten. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Brandstiftung. Bereits in der Nacht zuvor hatte es einen Einbruch an der Emil-Nolde-Schule gegeben, zudem hatten Unbekannte einen Molotowcocktail gegen die Hauswand des benachbarten Kopernikus-Gymnasiums geworfen.
Verwaltung prüft Maßnahmen
„Wer Kenntnisse hat, darf jetzt nicht schweigen“, appellieren die Stadtpolitiker an mögliche Zeugen. Ein Brandanschlag sei eine schwere kriminelle Straftat. Der Schaden wird auf eine halbe Million Euro Sachschaden geschätzt, zudem haben viele Grundschüler verstört auf die Ereignisse reagiert. Die Verwaltung hat bereits mit der Prüfung erster Maßnahmen begonnen. Welche das sein könnten, ist noch offen.
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In der Schule hängen die Bilder der Schüler.
© Quelle: hrf
Schulleiterin Andrea Aust ist dankbar für die schnelle Hilfe. In der Schule sei derzeit kein Unterricht möglich, weil sich Löschwasser und Qualm verbreitet hätten. „Wir haben das große Glück, dass zwei benachbarte Schulen helfen und uns Räume zur Verfügung stellen“, erklärt sie. „Falls wir noch länger schließen müssen, ist noch eine Woche Puffer da.“ Derzeit laufe eine Komplettreinigung der Flure, um Ruß und Geruch wegzubekommen. „Auch warten wir die Messergebnisse ab, ehe wir die Schule wieder öffnen. Möglicherweise ist noch eine weitere Reinigung nötig“, sagt Andrea Aust. „Alle Klassen waren abgeschlossen, nur der kleine Lernmittelraum nicht.“
Ereignis mit Kindern aufgearbeitet
Der Brand in der Emil-Nolde-Schule habe viele Menschen betroffen gemacht, heißt es auch in einer Mitteilung der Schule. Vor allem für die Kinder bedeute der Vorfall nach Corona einen weiteren tiefen Einschnitt in das Sicherheitsgefühl. „Genau das wollte das Kollegium mit den Kindern gemeinsam aufarbeiten. Die Kinder konnten malen oder schreiben, was sie gut können, was sie stark macht, was ihnen Mut macht“, teilt die Schule mit. Die Botschaft dabei: Alles, was das einzelne Kind stark macht, stärke die Gemeinschaft. „Wenn wir eine starke Gemeinschaft haben, sind wir sicher.“ Das Echo auf diese besondere Aufgabe sei enorm gewesen, die Ergebnisse würden in der Schule und auf der Homepage ausgestellt.