Stormarns Firmen suchen händeringend neue Auszubildende. Es ist ein regelrechter Wettbewerb um die Fachkräfte von morgen entbrannt. Die LN haben beim Reinfelder Handwerksbetrieb Beitel und Kolbe nachgefragt, wie die Situation ist.
Reinfeld. In einem Besprechungsraum des Bürokomplexes hängt ein riesiger Touchscreen-Flachbildschirm. Stephan Beitel schaltet ihn ein und zeigt zwei professionelle Imagefilme zum einen für Dachdecker und zum anderen für den Heizung-und-Sanitär-Bereich. Damit wirbt die Reinfelder Handwerksfirma Beitel und Kolbe unter anderem auf Instagram um junge Auszubildende. Der Betrieb hat eigens eine Recruiting-Firma damit beauftragt, Fachpersonal zu gewinnen. „Es ist mittlerweile so, dass wir uns bei den Auszubildenden bewerben und nicht mehr andersherum“, sagt Sanitär- und Heizungsbaumeister Stephan Beitel (54), der das Reinfelder Unternehmen in zweiter Generation führt.
Beitel bestätigt, was Arbeitsagenturen und Kammern schon seit Jahren berichten: Es gibt viel mehr Ausbildungsplätze als Bewerber, der Kampf um die Fachkräfte ist in vollem Gange. "Alle Unternehmer müssen mittlerweile Anreize schaffen, damit Auszubildende aufmerksam werden. Unsere Leute müssen sich nur an die Straße stellen und den Arm heben, und schon sind sie weg", erklärt Beitel. Rund 50 Beschäftigte arbeiten in der Feldstraße in Reinfeld oder im Außendienst. "Wir suchen eigentlich ständig neue Leute." Zehn Auszubildende sind bei Beitel und Kolbe ab August 2021 beschäftigt. Ein weiterer sollte demnächst dazukommen, er ist jedoch gerade erst abgesprungen.