Corona treibt die Taschendiebe offenbar verstärkt in die Supermärkte. Sogar vor Rollatoren schrecken sie nicht zurück. Die Polizei will verstärkt kontrollieren, appelliert aber auch an die Bürger.
Bad Oldesloe. Die Polizeidirektion Ratzeburg, zuständig für die beiden Kreise Herzogtum Lauenburg und Stormarn, registriert einen auffälligen Anstieg von Taschendiebstählen. Da wegen Corona in den Fußgängerzonen und den meisten Geschäften weniger los ist als sonst, konzentriert sich das Geschehen derzeit – trotz der Corona-Abstände – auf Supermärkte und Wochenmärkte.
Egal ob Ratzeburg oder Schwarzenbek, Ahrensburg oder Bad Oldesloe, die unbekannten Täter sind derzeit überall in größeren Gemeinden und Städten unterwegs. „Wir haben da keinen Hotspot“, sagt Polizei-Sprecherin Jacqueline Fischer. Im Dezember hatten die Beamten 54 Fälle registriert, im Januar 34 Taten. Das sei mehr als in vergleichbaren Zeiträumen, in denen es noch mehr größeren Menschenansammlungen gab, zum Beispiel auf Weihnachtsmärkten. „Für den ländlichen Bereich sind das sehr hohe Zahlen“, so Jacqueline Fischer. Einen gegenteiligen Effekt gibt es dagegen in Hamburg. Dort sei die Zahl der Taschendiebstähle – bedingt durch die Corona-Abstandsregelungen – in 2020 zurückgegangen, hieß es bei der Vorstellung der Kriminalstatistik.