Waldfriedhof Großhansdorf: Mitarbeiter bauen individuelle Nistkästen
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Mit Frisur und Zubehör werden die Nistkästen zu originellen Figuren.
© Quelle: Bettina Albrod
Großhansdorf. Ungewöhnliche Nistkästen, die aussehen wie hölzerne Wichtel, schmücken die Bäume des Friedhofs in Großhansdorf: Mitarbeiter der Friedhofsverwaltung hatten vor zwei, drei Jahren die Idee, Nistkästen in der 5,5 Hektar großen Anlage aufzuhängen, die ein bisschen anders sind. Ausgestattet mit Zottelhaar und Gitarre, mit Harke, Speer, Laterne oder auf einer Schaukel schwingend bieten die originellen Nistkästen nicht nur Vögeln ein Zuhause, sondern den Besuchern auch besondere Momente. Was auf den ersten Blick kaum auffällt, wirkt beim Gang über das Gelände wie eine luftige Kunstinstallation.
Aufmunterung bei schweren Themen
„Kollegen hatten vor ein paar Jahren die Idee, Nistkästen für den Friedhof zu bauen und sie kreativ zu gestalten“, erläutert Johannes Carlsen, Leiter des Waldfriedhofs Großhansdorf, dessen Träger die Gemeinde ist. Statt wie sonst nur ein Quader mit Loch und Landeplatz zu bauen, entstanden hölzerne Wichtel, die Musik machen oder mit Gartengeräten und wechselnden Accessoires unterwegs sind. Arme und Beine aus Ästen, Frisuren und besondere Kopfbedeckungen machen jeden Nistkasten individuell. „Die Kollegen haben sie im Winter in der Werkstatt gebaut, bei der Kreativität hatten sie freie Hand“, sagt Carlsen. Bis zu 30 Nistkästen sind so entstanden, die den Vögeln ungewöhnliche Quartiere bieten.
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Mit seiner Laterne erinnert dieser Nistkasten an einen Nachtwächter.
© Quelle: Bettina Albrod
Das Echo ist bisher fast nur positiv. „Zwei Beschwerden hat es gegeben, dass so etwas nicht auf den Friedhof passt“, bedauert Carlsen, „aber überwiegend erntet das Projekt Lob. Die meisten sind begeistert.“ Carlsen gehört zu den Befürwortern der Nistkasten-Figuren. „Sie sind auch eine Aufmunterung und kleine Ablenkung von dem schweren Thema Friedhof“, erklärt er. Es seien sehr originelle Figuren entstanden, die viele gar nicht bemerken würden. Erst wer genau hinsieht, entdeckt die ungewöhnlichen Typen am Baumstamm.
Kästen gut genutzt
Dort erfüllen die Nistkästen ihre Aufgabe gut, der Wohnraum in luftiger Höhe ist heiß begehrt. Einmal im Jahr ist das Team unterwegs, um die Kästen, die oben in den Bäumen hängen, zu reinigen und zu prüfen, ob sie noch sicher befestigt sind. „Dabei sehen wir, dass sie gut genutzt werden“, sagt Carlsen. Anfangs seien viele Stare darin gewesen, aktuell sind es Meisen, die auf die komischen Typen fliegen. Flankiert werden sie von zwei größeren Skulpturen auf der Wiese. „Einer sieht aus wie ein Ritter, Don Quichotte, da hat einer der Kollegen noch einen Sancho Pansa dazu gebaut.“
LN