Kein Bett mehr im Kornfeld: Jürgen Drews sagt Tschüss
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Jürgen Drews bei der Aufzeichnung der Show „Der große Schlagerabschied“.
© Quelle: IMAGO/osnapix
Der „König“ dankt ab – und ein Millionenpublikum verneigt sich vor dem Mann, der Schlagergeschichte geschrieben hat. Dabei konnte er dem Schlager zunächst nach eigener Aussage nur wenig abgewinnen. Am Samstag wird Drews in der von Florian Silbereisen moderierten Show „Der große Schlagerabschied“ (20.15 Uhr, ARD) ein letztes Mal seine Hits wie „Ein Bett im Kornfeld“ oder „Ich bau dir ein Schloss“ zum Besten geben. Seine Frau Ramona, seine Tochter Joelina sowie viele Kolleginnen und Kollegen, darunter Mickie Krause, Roland Kaiser, Marianne Rosenberg, Thomas Anders, Beatrice Egli oder Andreas Gabalier stehen in dieser im Oktober aufgezeichneten Sendung an seiner Seite. Bereits am Freitag ist die Kompilation „Geil war‘s ... Danke Jürgen!“ erschienen, die vor allem Duette seiner größten Lieder enthält.
Mit dem Schlagerabschied schließt sich für den 77 Jahre alten Stimmungssänger der Kreis. Denn im vergangenen Sommer hatte er in einer anderen Silbereisen-Show das Ende seiner musikalischen Laufbahn angekündigt: „Da ich in einem Alter bin, wo andere schon lange Rentner sind, habe ich mir gesagt: ‚Lieber Onkel Jürgen, irgendwann ist mal gut.‘“ Er wolle ohne zu murren gehen.
Am Samstag wird es emotional
Emotional wird es am Samstag aber – ähnlich wie bei seinem letzten Livekonzert im Oktober 2022 am „Wilden Kaiser“ in Tirol. Schließlich blickt Drews auf eine beinahe sechs Jahrzehnte andauernde Erfolgsgeschichte zurück. Seine Karriere begann in den frühen 70ern bei den Les Humphries Singers („Mama Loo“) und führte ihn über die „ZDF-Hitparade“ bis an den Ballermann. Den Spitznamen „König von Mallorca“ hatte ihm Thomas Gottschalk 1999 im Rahmen einer „Wetten, dass..?“-Ausgabe auf der Baleareninsel verpasst. Unter diesem Namen eröffnete Drews 2011 in Santa Ponça ein Bistro, das neun Jahre später coronabedingt geschlossen werden musste. Die Besuche des „Königs“ waren bei den Urlaubern Kult, Drews fuhr stets mit einem Cabrio vor und sang seine größten Hits.
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Dass Drews Zepter und Umhang (werden inzwischen in einem Museum ausgestellt) nun endgültig ablegt, ist auch der Nervenkrankheit Polyneuropathie geschuldet, die sich bei ihm aber bisher nur in einer leichten Form bemerkbar macht. Seine unverwechselbare Stimme, sein spitzbübisches Lächeln, seine berühmten Pirouetten auf der Bühne sowie sein sympathisches Auftreten: All das werden seine Fans und Schlagerkolleginnen und -kollegen vermissen.
Roberto Blanco: „Alles hat einmal ein Ende, das verstehe ich gut“
Das RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND) hat bei einigen Wegbegleitern nachgefragt, was den Künstler und Menschen Drews auszeichnet. Grand-Prix-Siegerin Nicole etwa kennt Jürgen „bereits seit mehr als 40 Jahren als immer freundlich und äußerst zuvorkommend“. Bernhard Brink lässt ausrichten, dass er „sehr freundschaftliche Gefühle“ für ihn entwickelt habe, während Olaf der Flipper („Wir sagen Danke schön“) Drews als „herausragenden Sänger und tollen Kollegen“ beschreibt. „Jürgen konnte schon immer mit seinen wahnsinnigen Höhen, die er stimmlich erreicht, brillieren“, lobt der frühere Flippers-Interpret. Erfolgskomponist G. G. Anderson nennt Drews „eine der besten Stimmen Deutschlands“, ein Musiker, der in seinem Leben vermutlich noch nie einen falschen Ton gesungen habe. „Zudem ist er ein hochintelligenter Kerl. Über die Legende Jürgen Drews wird man noch in 100 Jahren sprechen“, adelt er seinen Kollegen.
Auch Roberto Blanco macht keinen Hehl daraus, dass Drews sehr fehlen wird. „Als ich erfahren habe, dass er sich aus dem Showbusiness zurückziehen möchte, war ich wirklich etwas traurig. Aber alles hat einmal ein Ende, das verstehe ich gut.“
An ein besonderes Erlebnis erinnert Maite Kelly, die wie Brink in der Show „Der große Schlagerabschied“ auftritt: „Ich werde es niemals vergessen, wie ich mit Jürgen einmal auf dem Flughafen auf den Check-in wartete und er einfach zu singen anfing, meine Hand nahm und wir Discofox miteinander tanzten. Ganz kurz war die Welt vergessen – ein magischer Moment.“