TV-Moderator bei „Geyer & Niesmann“

Oliver Welke kritisiert Fußball-WM in Katar: „Die Kollegen vor Ort tun mir leid“

Moderiert die Satire-Sendung „heute Show: Oliver Welke. (Archivfoto)

ZDF-Moderator Oliver Welke (Archivfoto).

Mainz. Der TV-Moderator und ZDF-Satiriker Oliver Welke hat das Engagement der Öffentlich-Rechtlichen bei der Übertragung der Fußball-WM verteidigt. „Den Gedanken, ob ARD und ZDF der Fifa weiter Millionen für Lizenzen zukommen lassen sollten, kann man haben“, räumte Welke im Podcast „Geyer & Niesmann“ des RedaktionsNetzwerks Deutschland (RND) zwar ein. „Aber würden die Öffentlich-Rechtlichen die WM nicht mehr übertragen, würden sich viele Leute aufregen“, so der langjährige Sportreporter weiter. „Dann käme erst recht die Frage, wofür man Rundfunkbeitrag zahlt, wenn man nicht einmal das Topsportevent sehen kann.“

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Er selbst habe dem ZDF früh mitgeteilt, dass er für die WM-Berichterstattung aus Katar nicht zur Verfügung stehe, weil sich das mit der Haltung der von ihm verantworteten „heute-show“ nicht vertrage, berichtete Welke. Dennoch täten ihm die nun von der WM berichtenden Kollegen leid. „Der Satz: ‚Es ist die umstrittenste WM aller Zeiten – schön dass Sie dabei sind‘ weist auf ein gewisses Dilemma hin, in dem sich die Kollegen in den nächsten Wochen bewegen“, so der Moderator.

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„Diese Weltmeisterschaft ist kaum noch satirisch zu verarbeiten“

Auch für die Satire sei diese WM nicht einfach, erklärte Welke: „Diese Weltmeisterschaft ist kaum noch satirisch zu verarbeiten, weil sie ja ihre eigene Satire ist.“ Dass sich die unter schlechten Bedingungen leidenden Arbeitsmigranten nun auch noch als Fans von Brasilien, Frankreich oder Deutschland verkleiden müssten, sei der „Gipfel des Zynismus“.

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Welke forderte Konsequenten aus dem WM-Desaster. Es sei falsch, moralischen Druck auf aktive Sportler und die Fans zu übertragen, nachdem die Verbände zwölf Jahre lang zugeguckt hätten, sagte er in dem RND-Podcast. Statt über Symbole zu diskutieren, müsse man die Systemfrage stellen: „Die Fifa ist nicht reformierbar, mit ihr geht es nicht weiter“, sagte Welke. „Wenn wir jetzt nicht die Systemfrage stellen, können wir uns die ganze Debatte über Menschrechte und alles Weitere ehrlich gesagt sparen.“

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Welke ermuntert Öffentlich-Rechtliche zu Reformen

Mit Blick auf die Kritik am öffentlich-rechtlichen Rundfunk sagte Welke, die Anstalten sollten die Debatte über ihre eigene Reform viel stärker selbst vorantreiben. Einige Äußerungen und Vorschläge aus jüngster Vergangenheit ließen ihn hoffen, dass das gelingen könne, so Welke. „Die Debatte über die Öffentlich-Rechtlichen kam immer in Wellen, gefühlt jedes Jahr“, sagte der ZDF-Moderator. „Der Unterschied dieses Mal ist, dass sie nicht mehr von allein wieder weggeht.“

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Welke, der seine Karriere im „Frühstyxradio“ des Privatsenders FFN begonnen hatte, äußerte sich auch über das Comeback von Wortbeiträgen im Hörfunk: „Podcasts sind so etwas wie die späte Rache des Wortes am Formatradio. Sie sind der Beweis, dass die Hörerinnen und Hörer nicht so doof sind, wie die Programmplaner ihnen jahrelang unterstellt haben“, sagte er.

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