Verschwörungstheoretiker teilen gefälschten Artikel zum Tod von Mirco Nontschew
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Der Komiker Mirco Nontschew ist tot.
© Quelle: Britta Pedersen/dpa
In den sozialen Medien kursiert seit dem vergangenen Wochenende ein gefälschter Screenshot eines Onlineartikels der „Welt“. In dem Bericht geht es um den plötzlichen Tod des Comedians Mirco Nontschew, der im Alter von 52 Jahren gestorben ist. Die „Welt“ titelte am 4. Dezember: „Star-Comedian gestorben: Trauer um Mirco Nontschew“. In der Fälschung heißt es: „Star-Comedian gestorben: Nach Booster-Impfung“.
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Eindeutige Hinweise auf Fälschung
„Es ist eindeutig, dass es sich hierbei um eine plumpe Fälschung handelt“, betont Tobias Blanken, Welt-Autor und Referent der Chefredaktion und Geschäftsführung, gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Das sei nicht nur im System der Zeitung zu erkennen. Blanken, sowie zuvor auch schon das Portal „Mimikama“, welches Falschmeldungen im Internet entlarvt, weisen darauf hin, dass unter anderem der Buchstabe „a“ in der Überschrift der Fälschung anders geschrieben ist. „Im Originalartikel der ‚Welt‘ wird in der Überschrift und im Artikel der gleiche Zeichensatz verwendet, während die Überschrift in der Fälschung einen anderen, nur ähnlichen Zeichensatz hat, am leichtesten am Buchstaben ‚a‘ erkennbar“, schreibt das Onlineportal. Ein weiterer eindeutiger Hinweis sei der Quellcode, den „Mimikama“ analysiert hat.
Trotz der offensichtlichen Fälschung möchte die „Welt“ den Vorfall um den gefälschten Screenshot noch einmal richtigstellen. Rechtliche Konsequenzen für den oder die unbekannten Ersteller werde es wohl nicht geben.
Wendler teilt Fälschung - Reaktion von Pocher
Nötig sei die Richtigstellung deshalb, weil viele Menschen den Screenshot gesehen haben dürften. Grund dafür ist ein Telegrampost des umstrittenen Schlagersängers Michael Wendler, der den gefälschten Screenshot teilte. Der in den USA lebende Musiker hat auf der Plattform knapp 140.000 Follower. Auf den Wendler-Post reagierte Comedian Oliver Pocher mit scharfer Kritik. In seiner Instagram-Story schrieb er am Dienstag: „Wendler, hör endlich auf, auf dem Rücken von Verstorbenen deinen Verschwörungswahn auszuleben! Es ist einfach nur krank, ekelhaft und pietätlos.“
Booster-Impfung kann Schutz signifikant erhöhen
Jeder und jede in Deutschland kann erneut mit einem mRNA-Impfstoff gegen Covid-19 impfen lassen – sechs Monate nach Verabreichen der letzten Dosis. Dabei sind ähnliche Impfreaktionen und Nebenwirkungen wie nach den ersten Impfungen zu erwarten. Es handelt sich bei den Impfstoffen um dieselben wie aus der ersten Impfkampagne.
Klinische Studien der Impfstoffhersteller und Beobachtungsstudien der Impfkampagnen in verschiedenen Ländern bestätigen das. Sie haben das Nebenwirkungsprofil nach Grundimmunisierung und Booster-Dosis verglichen. Auch, wenn das Impfschema variiert, sind keine Probleme zu erwarten, wenn man also beispielsweise erst mit Moderna oder Astrazeneca die Grundimmunisierung bekommen hat – und dann mit Biontech geboostert wird.
Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) hält eine dritte Impfung nach Datenauswertungen für sicher und verträglich. Wirksam ist der Booster auch. Die erneute Dosis kann den Schutz vor Infektion, Erkrankung und Tod noch einmal signifikant erhöhen. Der Nutzen der Impfung überwiegt eindeutig die Risiken – vor allem in der vierten Welle mit sehr vielen Ansteckungen in der Bevölkerung.
RND/nis