Behörde prüft Maßnahmen

Berliner Feuerwehr distanziert sich von umstrittenem Impfgegner-Video

Die Berliner Feuerwehr hat sich von einem umstrittenen Impfgegner-Video distanziert.

Die Berliner Feuerwehr hat sich von einem umstrittenen Impfgegner-Video distanziert.

Berlin. Die Berliner Feuerwehr hat sich von einem Video distanziert, in dem zwei mutmaßliche Feuerwehrleute als Impfgegner auftreten und zum Widerstand gegen die Corona-Impfungen aufrufen. Die Aussagen der beiden Männer zur Corona-Pandemie und ihre politischen Botschaften seien „nicht akzeptabel“, teilte die Feuerwehr zu dem am Montag im Internet veröffentlichten Video mit.

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Das 13 Minuten lange Video mit dem Titel „Warum schweigt die Feuerwehr“ sei offenbar in Dienstgebäuden aufgenommen worden, erklärte die Feuerwehr. „Die Protagonisten tragen augenscheinlich Dienstkleidung der Berliner Feuerwehr, die Stimmen wurden technisch verzerrt und Gesichter sind nicht erkennbar.“ Die Feuerwehr will das Video untersuchen lassen und weitere Maßnahmen prüfen.

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Der Grünen-Bundestagsabgeordnete Janosch Dahmen verurteilte das Video der mutmaßlichen Berliner Feuerwehrmänner und warnte vor Aufrufen zur Gewalt: „Der Aufruf zum ‚Widerstand‘ ist brandgefährlich“, schrieb der Politiker am Montag auf Twitter, „Wehret den Anfängen! Aus Worten werden Taten.“

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„Ich denke, hier läuft eine ganz böse Sache.“

Die beiden unkenntlich gemachten Männer fordern in dem Film dazu auf, sich nicht impfen zu lassen. Es gebe Nebenwirkungen und rätselhafte Krankheitsfälle von Menschen durch die Impfungen. „Mein Bauchgefühl und meine Einsatzerfahrung sagen mir: Da stimmt was nicht“, sagt einer der Männer. „Ich denke, hier läuft eine ganz böse Sache.“ Das ganze Volk werde terrorisiert mit einer Impfung, die mehr schädlich als nützlich sei. Die Männer begründen ihre Haltung mit ihrer Berufserfahrung und Informationen aus „Alternativ-Medien“.

Wie wahrscheinlich sind schwere Nebenwirkungen nach einer Corona-Impfung?

Das Bundesgesundheitsministerium schätzt das Risiko einer schwerwiegenden unerwünschten Nebenwirkung nach einer COVID-19-Impfung als sehr gering ein. Die Melderate für schwerwiegende Impfkomplikationen liege laut Daten des Paul-Ehrlich-Instituts bei 0,02 Prozent: Das heißt, bei 5000 Impfungen wird nach einer eine schwerwiegende Reaktionen gemeldet. Diese Melderate bezieht sich dabei jedoch auf alle Verdachtsmeldungen. Ein nachgewiesener Zusammenhang ist mit der Meldung daher noch nicht bestätigt.

Gab es eine Überbelastung wegen der Corona-Pandemie?

Auch eine Überbelastung der Intensivstationen wegen hoher Infektionszahlen habe es laut den Feuerwehrmännern im Video angeblich nie gegeben: Die Krankenhäuser seien „bereits vorher überlastet gewesen und sind es immer noch“. Auch die Pflege, so einer der Männer, war „schon vorher überlastet“. Tatsächlich haben im Winter 2021 über 70 Prozent der Intensivbereiche zum Höhepunkt der damaligen Corona-Welle eine teilweise oder vollständig eingeschränkte Betriebssituation gemeldet.

Ursache seien damals laut offiziellen Angaben eine erhebliche Belastungssituation der Klinikangestellten und angestiegene Personalausfälle gewesen. Vereinzelt mussten Patienten sogar in andere Bundesländer verlegt werden, um Kapazitäten auszugleichen. Auch im Frühjahr und Sommer dieses Jahres kam es regional zu einer (Teil-)Überlastung der verfügbaren ITS-Behandlungskapazitäten. Das geht aus Daten Gesundheitsministeriums und des DIVI-Intensivregisters hervor.

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Bei YouTube wurde das Video mittlerweile wieder gelöscht. In den sozialen Medien wird es weiterhin von Corona-Skeptiker geteilt und gefeiert.

RND/dpa/hyd

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